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Die Fußballfans als Gäste empfangen

Ole Wolff und Jörg Hansmeier vom Fanprojekt Bielefeld sind WM-Streetworker

Von Dirk Schuster (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Ole Wolff und Jörg Hansmeier wollen ihren Beitrag leisten, damit sich die Fußballanhänger aus aller Welt bei der WM in Deutschland als Gäste und nicht als Sicherheitsrisiko fühlen. Die Leiter des Bielefelder Fanprojekts werden als Streetworker in den Spielstädten eingesetzt.
Das Turnier kann beginnen: Jörg Hansmeier (links) und Ole Wolff vom Bielefelder Fanprojekt hoffen auf einen friedlich-fröhlichen WM-Verlauf.

»Unsere Aufgabe ist es, durch die Straßen zu laufen, die Augen offen zu halten und der Einsatzzentrale ein Feedback zu geben«, sagt Ole Wolff. Mit Hansmeier ist er von der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) unter anderem für einen Einsatz bei der von der Polizei als Brisanzspiel eingestuften Partie Deutschland gegen Polen in Dortmund vorgesehen. Im Gegensatz zu vielen Medien, die diese Paarung zum Anlass nahmen, um das Horrorszenario randalierender Fußballfans zu zeichnen, hofft und glaubt Wolff an ein friedliches Fußballfest. Vorausgesetzt auch die Polizei spielt mit. Denn ein übergroßes Ordnungshüter-Aufgebot vermittele immer auch den Eindruck, sich in einem »Krisenherd« zu befinden. Er hofft auf Zurückhaltung der Beamten, um dem Fan nicht das Gefühl zu geben, potenzieller Verbrecher zu sein. Auszuschließen, sagt Wolff, seien Zwischenfälle nie, doch »bei rund acht Millionen Menschen, die bundesweit zum »Public Viewing« erwartet werden, liegt der Anteil der Störer im Promille-Bereich«.
Positiven Einfluss auf das Fanverhalten beim Turnier erhoffen sich Wolff und Hansmeier von dem vielfältigen Angebot, das das WM-Organisationskomitee und die KOS ausgearbeitet haben. »Den Fans wird etwas geboten: Fanfeste, Fanmeile, Konzerte - das ist die erste WM, bei der sich das OK so viel Mühe gibt. Das fördert den Begegnungscharakter«, ist Wolff überzeugt.
Damit sich die Fans, auch die aus dem Ausland, in den Spielstädten nicht verloren fühlen, werden allerorten Fanbotschaften eingerichtet, um die Anhänger mit Informationen zu versorgen. Der Fanguide, ein Reiseführer für Fußballanhänger, der in den Spielstädten kostenlos erhältlich ist, ergänzt das Angebot. Zudem ist für alle Anhänger eine Hotline eingerichtet, die täglich von 8 bis 1 Uhr freigeschaltet ist. Die Nummer: 07 00/32 64 84 33.

Artikel vom 07.06.2006