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Ärzte streiken weiter

Länder lehnen neues Gesprächsangebot ab


Berlin (dpa). Im Tarifstreit der Uniklinik-Ärzte droht die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) mit einer Ausweitung der Streiks. »Wenn es tatsächlich dazu kommen sollte, dass die Tarifgemeinschaft der Länder uns keine neuen Tarifverhandlungen anbieten sollte, wäre das ein schwerer und bedauerlicher Fehler zu Lasten der Patienten und Ärzte«, sagte gestern MB-Chef Frank Ulrich Montgomery. Das werde zu einer deutlichen Verschärfung der Streiks an den Unikliniken und Landeskrankenhäusern führen.
Ein Sprecher des Vorsitzenden der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Hartmut Möllring (CDU), hatte zuvor ein Gesprächsangebot der Ärzte für Donnerstag abgelehnt. Später schränkte er in Hannover ein, die TdL-Vorstandsspitze sei sich bei der Ablehnung einig. Nach »derzeitigem Stand« werde es keine weiteren Tarifverhandlung geben. »Aber man befindet sich noch in der Abstimmung innerhalb der TdL.«
Die 22 000 Ärzte an den Uni-Kliniken und Landeskrankenhäusern in den Bundesländern wollen einen eigenen Tarifvertrag durchsetzen. Vereits seit dem 16. März legen sie deshalb zeitweise die Arbeit nieder.
Die in der TdL organisierten Landes-Arbeitgeber verweisen dagegen auf den Tarifvertrag, den sie erst kürzlich mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für den öffentlichen Dienst abgeschlossen haben. Er soll auch für Ärzte gelten. Bei Verdi sind aber nur etwa 600 der betroffenen Uni-Mediziner organisiert.

Artikel vom 07.06.2006