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Das kleine Ich
findet sich selbst

Alter Dreisch: Kinder spielen Theater


Stieghorst (se). Das »Kleine Ich« ist traurig. Es ist klein, es ist bunt, es ist ein Tier - aber welches Tier? So vielen Tieren sieht es ähnlich, genau das Gleiche ist es jedoch nie. Also zieht es in die weite Welt hinaus, und versucht herauszufinden, was es wirklich ist.
Für große Kinderaugen sorgte am Freitagnachmittag das Theaterstück »Das Kleine Ich bin ich« im Kinderhaus Am Alten Dreisch. Etwa sechs Wochen hat die Schulgruppe des Kindergartens das nach gleichnamigen Kinderbuch benannte Stück eingeübt. »Es ist bereits das vierte Jahr, in dem wir so eine Aufführung veranstalten. Immer kurz vor den Sommerferien«, erzählte Frank Horn, Leiter des Kinderhauses. Zusammen mit den Erzieherinnen Marion Czekalla und Johanna Piechaczek haben zehn Kinder wochenlang Texte eingeübt, Kostüme genäht und das Bühnenbild gebaut. Vor einem vollbesetzten Theatersaal in dem Eltern, Großeltern und Geschwister warteten, trat das »Kleine Ich« am Freitag schließlich erstmals seine Reise vor Zuschauern an. Es fragte Kühe, Schafe, Fische und Katzen, wer es sei, doch keines der Tiere konnte ihm weiterhelfen.
Gebannt verfolgten vor allem die kleinsten Zuschauer in der ersten Reihe den Weg des kleinen Tieres, dass nicht weiß, was es ist. »Ein Esel«, »eine Kuh«, »ein Bär« kamen wieder und wieder Zurufe vom jüngsten Publikum - es war sich längst sicher, erkannt zu haben, um welches Tier es sich handelt. Auf die Lösung kam das »Kleine Ich« am Ende aber selber: »Man muss nicht sein wie andere. Ich bin nicht irgendwer, denn ich bin ich.«

Artikel vom 07.06.2006