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Folge 114: Bettina KochPsychotherapeutin für Ess-Störungen


Meine Aufgabe: Etwa 1,1 Millionen Menschen in Deutschland leiden an psychogenen Ess-Störungen, vor allem Frauen. Dabei handelt es sich um Ess-Brechsucht, Magersucht und Esssucht. Die Krankheit beginnt meist in der Pubertät, wenn die Mädchen sich dem Druck unterwerfen, einen perfekten Körper zu haben. Starken Einfluß hat das Schönheits- und Schlankheitsideal, mit dem sie überall konfrontiert werden. Das allein reicht aber nicht, um ein gestörtes Essverhalten zu entwickeln. Hinzu kommen fast immer Konflikte wie familiäre Probleme, die Ablösung vom Elternhaus oder mangelndes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen - Themen, die Betroffene auf diese Art zu bewältigen versuchen. Wut, Leere , Stress, Trauer oder Einsamkeit werden dann durch die übermäßige Beschäftigung mit dem Essen oder Nicht-Essen verdrängt.
Mein Alltag: In meiner Praxis biete ich Einzelberatung und -therapien sowie Gruppentherapien für Betroffene und Angehörige an, zum Teil zur Weiterbehandlung nach einem Klinikaufenthalt. Manche Patientinnen nehmen auch in meiner Telefonsprechstunde oder per E-Mail den ersten Kontakt auf. Ein wichtiges Ziel der oft langwierigen Behandlung ist es, ein positives und realistisches Selbst- und Körperbild zu entwickeln. Dabei verbinde ich die Psychotherapie mit konkreter ernährungsmedizinischer Beratung.
Mein Motto: Leben hat Gewicht.

Artikel vom 13.06.2006