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»Hools« im
Polizeivisier

Londoner Sorgen


Berlin (dpa). In den meisten Nachbarstaaten Deutschlands wird nicht mit einer Hooligan-Invasion gerechnet. Das Problem konzentriert sich offensichtlich auf gewaltbereite »Hools« aus England und Polen. Unterdessen wurde in London bekannt, dass mehr als 300 englische Hooligans gegen die Auflagen der Polizei verstoßen und ihre Pässe nicht abgegeben haben. Das britische Innenministerium äußerte die Befürchtung, dass einige bereits nach Deutschland eingereist sind. Insgesamt richtet sich das Ausreiseverbot gegen mehr als 3300 Personen, die bereits als Gewalttäter aufgefallen waren. Mit Sorge sieht die britische Polizei ein Achtelfinale der englischen Mannschaft gegen Deutschland oder Polen.
Polen und Engländer schicken das größte Aufgebot polizeilicher Experten nach Deutschland. Eine Liste von mehr als 600 Gewalttätern, die in Polen Stadionverbot haben, wurde an die deutschen Behörden weitergegeben. Angesichts der historischen Erfahrungen der Polen, für die der Reisepass ein Symbol der Freiheit ist, wird der Einzug dieser Personaldokumente nicht erwogen. »Wir leben in einem demokratischen Land und können die Ausreise nicht verbieten«, sagte der Polizeichef Marek Bienkiwski.

Artikel vom 07.06.2006