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Messi, Babel, Walcott:
zu großen Taten bereit

Wachablösung bei der WM: Die Jungen wollen's wissen

Von Alexander Grohmann
Bielefeld (WB). Die Zeit von Zinedine Zidane läuft ab, Luis Figo und Roberto Carlos sind auch nicht mehr die Jüngsten. Bei der WM in Deutschland stellt sich in den nächsten Wochen eine neue Spielergeneration vor. Lionel Messi ist nur einer aus der Gruppe der jungen Wilden, die in ihrer Karriere noch viel vorhaben.

Der Name Messi ist der, der in den Wochen vor der WM wohl am häufigsten fiel, wenn es um die Generation danach ging. Wer sich mit 18 Jahren schon einen festen Platz im Team des FC Barcelona erkämpft hat, muss einfach gut sein. Die Argentinier glauben: Messi wird der neue Maradona. Welch ein Kompliment. Aber auch viel Druck für einen so jungen Mann. Der nur 1,70 Meter große Spieler ist ein Riese am Ball - den Beweis seiner Stärke will er in den nächsten Wochen abliefern.
Genauso wie Francesc Fabregas. Der 19-Jährige ist die große spanische Spielmacher-Hoffnung. »Es geht alles so schnell«, staunte Fabregas voriges Jahr ungläubig, als er nach seinem steilen Aufstieg bei Arsenal London seine Länderspielpremiere feiern durfte. Mit Arsenal stand er in diesem Jahr im Champions-League-Finale. Geht auch bei der WM etwas? Dass Fabregas es trotz der traditionell großen Auswahl an Spitzenkräften im spanischen Mittelfeld in den Kader von Luis Aragones geschafft hat, beweist seine Qualitäten.
Einer, dessen Zukunft im internationalen Fußball schon längst begonnen hat, ist Portugals Cristiano Ronaldo (21). Der Außenstürmer gilt als legitimer Figo-Erbe. Die Technik hat er. Dazu ist er unglaublich schnell. Und auch sonst kann er es mit der portugiesischen Führungsfigur aufnehmen: Genauso wie Figo hat Ronaldo bei den Frauen einen Stein im Brett.
Gut angekommen ist auch Theo Walcott. Und zwar in der englischen Nationalmannschaft. Mit 17 Jahren ist er der Allerjüngste unter den 736 nominierten WM-Spielern. Team-Manager Sven-Göran Eriksson hat in diesem Punkt seinem deutschen Kollegen Jürgen Klinsmann nachgeeifert, der mit dem Bünder David Odonkor (22) einen Spieler vor allem wegen dessen Schnelligkeit berufen hat.
So ist es auch bei Walcott. Wenn der seinen Turbo zündet, kommt keiner mit. Trotzdem war die Nominierung des 17-Jährigen eine Riesenüberraschung. Aber Eriksson lag vor zwei Jahren schon mal richtig: Er nahm Wayne Rooney zur EM mit -Ê und der startete durch. Auch in Deutschland sollte der 20-Jährige in diesem Jahr eine zentrale Rolle spielen, bis ihn die Folgen einer Fußverletzung erst in letzter Sekunde auf den WM-Zug aufspringen ließen. Jetzt läuft Rooney die Zeit ein bisschen davon. Es heißt, er sei bis zum Achtelfinale einsatzbereit.
Bis dahin konnten zwei Deutsche nicht warten: Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski standen gestern beim WM-Auftakt gegen Costa Rica schon in der Pflicht. Sie sind mit 21 Jahren schon Schlüsselspieler der DFB-Elf. Auch sie gehören der neuen Spielergeneration an.
Erst 21, aber schon sehr weit: Niko Kranjcar ist bei Kroatien der zentrale Mittelfeldmann. In Deutschland kann sich der Spieler von Hajduk Split auch für andere Vereine bewerben. Es heißt, Bayern sei interessiert.
Elf Akteure, die bei der WM im Einsatz sind, haben das 21. Lebensjahr noch nicht erreicht. Dazu gehört auch Hollands Außenstürmer Ryan Babel (19), der erst sechs Länderspiele bestritt, aber schon drei Tore erzielt hat. Wenn Arjen Robben mal ausfallen sollte, ist der Ajax-Angreifer zur Stelle.
Genauso wie viele andere der Neuen. Sie können Werbung in eigener Sache betreiben.

Artikel vom 10.06.2006