Herzogenaurach (dpa). Argentiniens Nationalmannschaft ist stark beeindruckt von der Fußball-Euphorie in Deutschland. Über 4000 Zuschauer verfolgten das zweite öffentliche Training am Pfingstwochenende auf dem Dassler-Sportplatz in Herzogenaurach.
Dabei hatte der übergroße Andrang - es gab nur 3000 Karten - sogar für eine fast halbstündige Verspätung des Trainings geführt. Das tat der guten Laune der »Gauchos« und ihrer teilweise weit angereisten Fans aber in keinster Weise Abbruch. »Es ist wichtig, dass wir das deutsche Publikum hinter uns haben«, meinte Defensivspieler Gabriel Milito (Real Saragossa), der wie die meisten seiner Auswahlkollegen zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teilnimmt. Ausgerüstet mit kleinen Fähnchen in den argentinischen Landesfarben himmelblau-weiß feuerten die Fans ihre Idole an. Mit »Uuuhhhs und Ooohhhs!« seien die Aktionen von Jungstar Lionel Messi und seinen Kollegen begleitet worden, schrieb die argentinische Zeitung »La Nacion« am Sonntag und berichtete weiter von »Gesten der Bewunderung«. Mit dem Ansturm hatten selbst die Organisatoren nicht gerechnet. Denn nachdem beim ersten Training mit Publikum 500 Zuschauer den Weg auf das Gelände von Hauptsponsor adidas gefunden hatten, waren für die am Freitag auf 17 Uhr verlegte Übungseinheit 3000 Karten gedruckt und verkauft worden. Die Parkplätze rund um das Gelände waren überfüllt, und der Bus der Argentinier mit der Aufschrift »Auf - Argentinien ist unterwegs« hatte Probleme, sich einen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Jedes Tor der Südamerikaner bei ihren Trainingsspielen wurde lautstark bejubelt. Die Spieler, denen die warmherzige Unterstützung auch im Kampf gegen die kühlen Temperaturen in Deutschland helfen dürfte, dankten es mit handsignierten Mini-WM-Bällen, die sie in die Menge warfen und jeder Menge Autogrammen. »Wir möchten uns für diese tolle Behandlung bedanken«, wandte sich Trainer José Pekerman in einer kurzen Ansprache direkt an die Zuschauer. »Das hier ist ein fantastischer Ort.«
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