Afrikanische Tanzgruppen verwirrten und begeisterten
Zeitgenössische Choreographien bei DansArt
Bielefeld (mb). Genauso begeistert wie verwirrt verließen am vergangenen Freitag etwa 80 Zuschauer das kleine Theater des Tanzzentrums DansArt. Hier wurden die drei Siegergruppen eines Wettbewerbs für zeitgenössische Choreografien aus dem afrikanischen Raum und aus Ländern um den indischen Ozean, vorgestellt. Das Tanzzentrum DansArt, ein kleines, versteckt gelegenes Theater in gemütlich kitschigem Stil, zeigte dem Bielefelder Publikum kunstvollen Tanz, der gleichsam gewagt wie bezaubernd war. Die Compagnie Li-Sangha aus Congo Brazzaville eröffnete das Programm mit einem Feuerwerk an Bewegung, das erstaunlicherweise in eine einzige Bewegung zu verschmelzen schien. Die sechs Tänzer spiegelten in ihrer Choreografie die Geschichte eines Konflikts wider - nicht etwa zwischen Menschen, sondern zwischen Hass und Freundschaft als austauschbare Werte. Haben sich die »Freunde« gerade noch lachend in den Armen gelegen, zückt einer nach dem anderen bereits seine imaginäre Pistole und schießt wild durch den Raum. Die Szene endet im Gelächter, und zu australischem Didgeridoo finden sich die Tänzer in derart ineinander fließenden Strukturen wieder, dass man nicht mehr wegsehen mag. Später tanzen die zwei Darsteller der Compagnie 1er Temps aus dem Senegal »Das Nichts« auf die Bühne, denn zwischen ihnen geschieht tatsächlich nichts. Trotzdem ergänzen sich ihre Bewegungen in Schattenfiguren und Lichtspielen zu einem großen Ganzen. Die Compagnie Culturarte aus Mozambique verleiht Einsicht in die tiefgründige Welt zwischen den Individuen einer Gruppe. Die Eindrücke werden von den Zuschauern jedoch unterschiedlich aufgenommen. Einige werden von den hektischen Bewegungen abgeschreckt, andere begeistert jedoch die aufwendige Realisation. Um dem künstlerischen Gedanken Nachdruck zu verleihen wird zu guter Letzt die Bühne unter Wasser gesetzt.
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