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Anlauf zur Einigung

Nach zwölf Wochen Streik der Uni-Ärzte


Berlin/München (dpa). Nach vierwöchiger Funkstille wollen Arbeitgeber und Gewerkschaft in dieser Woche einen neuen Anlauf zur Lösung des fest gefahrenen Tarifkonflikts der Uniklinik-Ärzte unternehmen. Dazu wollen der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Niedersachsens Finanzminister Harmut Möllring (CDU), und der Chef des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, heute Kontakt miteinander aufnehmen. Einen möglichen Lösungsweg bietet eine separate Vereinbarung Bayerns mit dem Marburger Bund (MB), die eine deutliche Aufstockung der Ärzte-Gehälter vorsieht.
Nach fast zwölf Wochen Ärztestreik begann unterdessen die Uni-Klinik Heidelberg mit der Verlegung ihrer bis zu 800 Patienten in andere Krankenhäuser. Bis zum 9. Juni soll die Klinik leer sein. Am Freitag hatten die Ärzte nochmals eine Verschärfung der Streiks beschlossen. So solle die »bisher relativ großzügig gehandhabte Auslegung der Notfallversorgung weiter eingeschränkt werden«, teilte ein MB-Sprecher mit.-
Die 22 000 Ärzte an den Uni-Kliniken und Landeskrankenhäusern wollen einen eigenen Tarifvertrag durchsetzen. Seit dem 16. März legen sie deshalb zeitweise die Arbeit nieder. Die in der TdL organisierten Arbeitgeber verweisen dagegen auf den Vertrag, den sie mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für den öffentlichen Dienst abgeschlossen haben. Er soll auch für Ärzte gelten.

Artikel vom 06.06.2005