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Mavericks
danken
Mister Dirk

Dallas fehlt ein Sieg

Dallas (dpa). Dirk Nowitzkis Rekord-Nacht lässt die Dallas Mavericks vom Titel träumen. Nach der Spätschicht des Würzburgers mit 50 Punkten und 12 Rebounds beim 117:101 über die Phoenix Suns fehlt den Mavericks in der NBA nur noch ein Sieg zum ersten Finaleinzug der Vereinsgeschichte.

»Wir brauchten diesen Sieg. Ich wollte noch nicht in den Urlaub. Ich wollte etwas bewegen und aggressiv sein, aber wir sind noch nicht durch«, sagte Deutschlands bester Basketballer. Es steht 3:2 für die Mavericks. Spiel Nummer sechs der »Best-of-Seven«-Playoff-Serie findet am Samstag in Phoenix statt. Sollten die Suns den Ausgleich schaffen, hätte Dallas im entscheidenden siebten Spiel am Montag Heimrecht.
Nach der 86:106-Pleite am Dienstag in Phoenix und dem 2:2- Ausgleich waren sportliche Sanierungsmaßnahmen nötig geworden. Mavericks-Coach Avery Johnson wollte Herz und Seele von seinem Team sehen, Wiedergutmachung und Wiederbelebung, Kreativität und Aggressivität. »Mister Dirk«, wie Johnson seine Nummer 41 manchmal fast liebevoll nennt, nahm den Großauftrag persönlich. Wie ein positiv Besessener schulterte Nowitzki die Last des Gewinnen-Müssens. Seine 50 Punkte bedeuteten Vereinsrekord und persönliche Bestmarke in einem Playoff-Spiel. 22 davon gelangen ihm im Schlussviertel.
»Dirk war unglaublich, absolut unglaublich«, lobte Johnson. Bei der Videoanalyse vor der Partie hatte er den 27-Jährigen noch hart kritisiert und Führungsqualitäten gefordert. Dabei war Nowitzkis Durchhänger im vierten Spiel mit nur elf Punkten und sieben Rebounds Ansporn genug für den Gescholtenen. Er wollte beweisen, warum ihn Mavericks-Eigentümer Mark Cuban zurecht »unser Wunderkind« nennt. »Ich wollte zeigen, dass dies eine Ausnahme war. Das ist das Gute an der NBA, dass man sich schon ein paar Nächte später rehabilitieren kann«, erklärte Nowitzki, »Coach Johnson ist ein harter Hund, aber er weiß genau, wie er uns puschen muss.«

Artikel vom 03.06.2006