03.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Grönefeld gelingt
die erste Revanche

Verletzt - Kiefer musste gegen Berdych aufgeben

Paris (dpa). Nicolas Kiefer hat sein Drittrunden-Match gegen den tschechischen Shootingstar Tomas Berdych bereits nach dem ersten Satz aufgegeben und damit das Achtelfinale der French Open verpasst.

»Ich konnte den Schläger kaum halten. Das Handgelenk ist stark geschwollen«, sagte der 28-Jährige. Nur ganze 26 Minuten hatte er auf dem Platz gestanden und bereits beim Stand von 1:4 den Physiotherapeuten und einen Arzt kommen lassen. »Ich habe es noch mal mit einer Schmerztablette versucht, aber es hat nichts gebracht«, sagte Kiefer. »Über Nacht ist alles dick geworden. Da habe ich schon gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt.«
Auch vor einem Jahr war Kiefer bei dem Grand-Slam-Turnier in Paris von einer Verletzung gestoppt worden und zum Achtelfinale nicht mehr angetreten. Durch die Aufgabe verpasste er auch die Revanche für die vor einer Woche gegen den 20-Jährigen erlittene Niederlage bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft.
Dagegen nutzte Anna-Lena Grönefeld im »Nachsitzen« gegen Jamea Jackson die Chance zur Wiedergutmachung der bitteren Fedcup-Pleite im April in Ettenheim und stürmte in die dritte Runde. Dort trifft sie auf die Russin Maria Kirilenko.
Nachdem die Partie der 20-Jährigen am Donnerstag bei Satzgleichstand wegen Dunkelheit abgebrochen werden musste, machte die beste deutsche Tennisspielerin am Tag danach kurzen Prozess mit der Amerikanerin und gewann am Ende souverän 6:7 (8:10), 6:2, 6:1.
Auch mit Kirilenko hat Grönefeld noch eine Rechnung zu begleichen. Im Herbst 2005 verlor sie das Finale des WTA-Turniers von Peking gegen die 19-Jährige. »Vielleicht wird es ja die Woche der Revanche«, sagte Grönefeld nach der Hängepartie über zwei Tage.
Noch Ende April hatte sie gegen die in der Weltrangliste auf Position 82 notierte Jackson eine unerwartete Niederlage zum Auftakt des Fedcup-Viertelfinales in Ettenheim kassiert und so die Pleite des deutschen Teams gegen das C-Team der USA eingeleitet.
Im zweiten Duell gegen die 19 Jahre alte Jackson hatte es zunächst nicht gut für die in den USA lebende Grönefeld ausgesehen. Zwei Tage nach ihrem Sturz in die Betonbegrenzung des Platzes während ihres Doppels war sie noch gehandicapt und spielte mit bandagierten Füßen und einem Verband am Rücken: »Da muss ich mich durchbeißen und eben mit Schmerzen spielen.«
Den Tiebreak des ersten Satzes gab sie unglücklich aus der Hand und lag im zweiten Satz 0:2 hinten. »Da war ich viel zu passiv«, sagte sie. Doch anschließend setzte sie die Amerikanerin mit ihrem aggressiven Spiel unter Druck und entschied kurz vor Einbruch der Dunkelheit am Donnerstag den zweiten Satz für sich. Am Folgetag hatte es die deutsche Nummer eins dann besonders eilig. Zwei Tage vor ihrem 21. Geburtstag präsentierte sie sich auf Court 17 hochkonzentriert und ließ keine Zweifel am Einzug in die dritte Runde aufkommen.

Artikel vom 03.06.2006