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Walujew wirbt
für Traumduell

Kampf gegen Klitschko wohl 2007

Hannover (dpa). Ein gelungener 7:44-Minuten-Auftritt des russischen Riesen Nikolaj Walujew lässt die Box-Branche von einem Geschäft in den USA und von einem Kampf gegen Wladimir Klitschko träumen.

Der 2,13 Meter lange Schwergewichts-Weltmeister der WBA machte bei seiner ersten Titelverteidigung am Pfingstsamstag kurzen Prozess. Mit einem Aufwärtshaken schickte der 145,5 Kilogramm schwere Hüne seinen 35 Kilogramm leichteren Herausforderer Owen Beck (Jamaika) in der dritten Runde auf die Bretter und versetzte 8000 Zuschauer in der TUI-Arena sowie die Veranstalter aus dem In- und Ausland in Hochstimmung.
»Nikolaj ist im Kommen. Er wird der nächste Weltmeister aller Klassen«, jubelte US-Promoter Don King. Walujews deutscher Manager Wilfried Sauerland hat bereits einen Vereinigungskampf gegen IBF-Champion Klitschko ins Auge gefasst. »Das ist unser Traum. Dieser Kampf wird aber frühestens nächstes Jahr möglich sein«, sagte der deutsche Promoter. Bereits Ende September soll Walujew seinen WM-Gürtel in New York verteidigen. Die Verhandlungen mit Don King, der an den Kämpfen des Russen beteiligt ist, sind laut Sauerland schon sehr weit fortgeschritten.
Mit seiner beeindruckenden Statur bringt Walujew die besten Voraussetzungen für einen Star in der Schwergewichts-Szene mit. Nur mit dem boxerischen Können haperte es bis zu seinem 45. Profi-Kampf seit 1993 zum Teil erheblich. »Ich lerne aus jedem Fight, habe mein Training umgestellt und arbeite viel mehr mit der rechten Hand. In Zukunft werde ich noch besser boxen. Es wird einige Überraschungen geben«, kommentierte der 32 Jahre alte WBA-Champion aus St. Petersburg seine deutliche Leistungssteigerung.
Die fast sechsmonatige Pause seit dem umstrittenen Titelgewinn gegen John Ruiz (USA) im Dezember 2005 in Berlin hat der unbesiegte Walujew gut genutzt. »Er hat einen richtigen Aufwärtshaken zum Körper gebracht und seine Aufgabe erfüllt. Wir wissen aber, was noch zu verbessern ist«, sagte Ulli Wegener. Der Cheftrainer aus dem Sauerland-Team lehnte sich gleichwohl mit seiner Prognose für das Traum-Duell gegen Klitschko weit aus dem Fenster: »Die physische Robustheit von Nikolaj ist so groß, dass Wladimir ihn nicht über zwölf Runden halten kann.«

Artikel vom 06.06.2006