03.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Motorsport auf zwei,
drei und vier Rädern

Grasbahnrennen auf dem Leineweberring am 11. Juni

Bielefeld (WB). Während sich für 18 Solo-Grasbahnfahrer aus insgesamt neun Nationen alles um die mögliche Qualifikation für das Europameisterschaftsfinale in La Reole in Frankreich am 23. September 2006 dreht, hat Seitenwagenpilot Sven Holstein dieses Ziel bereits erreicht. Er startet am 11. Juni 2006 zusammen mit seiner deutschen Beifahrerin und Freundin Desiree Daubert im sogenannten Rahmenprogramm des Prädikatslaufes auf dem Leineweberring.

Nach nur zwei Jahren Gespannsport konnte er im vergangenen Jahr sensationell den Titel eines Grasbahneuropameister auf seiner Heimbahn im niederländischen Siddeburen errungen. Dabei hat die Geschichte wirklich etwas von einem wahr gewordenen Motorsportmärchen. Mit 10 Jahren fährt Sven Holstein (geb. 26. Juni 1988) bereits Grasbahnrennen, zunächst auf Solo-Maschinen mit 80 ccm oder 125 ccm. Trotz der Erfolge in der niederländischen Meisterschaft stellt er die Zweiräder schnell wieder beiseite und wechselt in die von ihm so geliebte Gespannszene.
Mit 15 Jahren erhält er vom niederländischen Verband eine Sondergenehmigung, wird in seiner ersten Saison Dritter in der Dutch-Open Gespannwertung und qualifiziert sich ein Jahr später mit Desiree Daubert (geb. 29. Mai 1984) im Beiwagen für das EM-Finale. Dabei sollte sie beim EM-Halbfinale eigentlich nur den verletzten Stammbeifahrer vertreten. Sven und Desiree harmonieren auf Anhieb sowohl sportlich als auch privat perfekt und qualifizieren sich für das Finale der Seitenwagen Europameisterschaft 2005.
Was niemand für möglich gehalten hat tritt ein. Zum ersten Mal in der Geschichte der Seitenwageneuropameisterschaft setzt sich ein siebzehnjähriger Pilot die Krone im Gespannsport auf. Gleichzeitig ist es ein Novum, dass ein international gemischtes Doppel Europameister wird.
Auf dem Leineweberring muss sich das erfolgreiche Gespannteam Holstein/Daubert gegen starke Konkurrenz aus Deutschland durchsetzen. Angeführt wird das Feld der Herausforderer vom Deutschen Vize Meister Marco Hundsrucker und dem Dritten der Deutschen Meisterschaft Thomas Raesfeld. Letzterer kann bei seinem Start in Bielefeld sogar auf die Unterstützung seines Fan-Clubs aus Lüdinghausen setzen.
Der AMSC Lüdinghausen, Veranstalter eines der größten Bahnrennens der Bundesrepublik, setzt einen 50 Personenbus ein, um den Clubfahrer auf dem Leineweberring entsprechend lautstark unterstützen zu können. Immer für eine vordere Platzierung gut ist auch der zweifache Ex-Grasbahneuropameister Karl Keil oder das Brüderpaar Markus und Stefan Brandhofer. Übrigens vertrauen die beiden Brandhofer-Teams genauso auf die Künste des ostwestfälischen Tuners Helmut Heimann wie der Deutsche Vize-Meister Marco Hundsrucker.
Komplettiert wird der Renntag in Bielefeld durch die vierrädrigen Motorräder. Zum ersten Mal auf dem schnellen 700 Meter Oval dabei sind die Quads, die in vier Läufen auf den Zuschauerrängen mit ihren spektakulären Drifts für Begeisterung sorgen werden.
Ob zwei, drei oder vier Räder! Für Abwechselung ist auf jeden Fall gesorgt am 11. Juni 2006 auf dem Leineweberring! Aktuelle Informationen auch auf www.dmscbielefeld.de.

Artikel vom 03.06.2006