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Aachener Dom ist außen geheilt

Grundsanierung geht im Inneren weiter - Gotteshaus weiter geöffnet

Der Arbeiter René Schmitz baut das letzte Gerüst am Dom ab.Foto: dpa

Aachen(dpa). Das Weltkulturerbe Aachener Dom ist mit Abschluss der 20 Jahre dauernden Außensanierung weitgehend vor dem Verfall gerettet. 28,5 Millionen Euro hat die Arbeit an sämtlichen Gebäudeteilen des im Kern 1200 Jahre alten Doms gekostet. Die Sanierung wird im Inneren fortgesetzt. Mit den Arbeiten an Mosaik- und Marmorflächen beginnt die letzte Phase der Grundsanierung.
Die Mosaikausstattung (1880-1911) im Oktogon - im ältesten und zentralen Bau des Aachener Doms - ist 2500 Quadratmeter groß. Das bekannteste Motiv ist der thronende Christus im Kuppelmosaik. Die Oberfläche der kleinen Glassteinchen ist durch Ruß und Staub angegriffen. An manchen Stellen haben sich hinter dem Mosaik kleine Hohlräume gebildet. Bei Bodenplatten und Marmorverkleidungen an den Wänden gibt es Absplitterungen und Ausblühungen. Die Kosten für die fünf Jahre dauernden Arbeiten betragen 2,5 Millionen Euro. Der Dom bleibt für die jährlich rund eine Million Besucher geöffnet.
Die Sanierung hatte mit einer ersten systematischen Schadensanalyse 1986 begonnen. Das Ausmaß des Verfalls war erschreckend. Als bereits erste Arbeiten liefen, kam es 1993 zu einem Zwischenfall, der das Augenmerk auf die gotische Chorhalle lenkte: Ein Stein fiel von einer Säule in das Schaufenster einer Bäckerei.
Zum ersten Mal kam das Domkapitel auf die Idee, Patenschaften über ein Stück Fenster gegen Geld zu vergeben. Diese Initiative wurde später bei der Sanierung des karolingischen Mauerwerks fortgeführt. So kommt es, dass der Dom mehr als 5000 Paten hat.

Artikel vom 02.06.2006