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Küsterraum als Gefängniszelle

»Nacht der Offenen Friedenskirche« im Zeichen Dietrich Bonhoeffers


Senne (WB). Es soll die nicht so bekannte Seite der Kirche gezeigt werden, wenn sich am Sonntag, 4. Juni, die Friedenskirche an der »Nacht der Offenen Kirchen« beteiligt. Thematisch geht es um Dietrich Bonhoeffer, der vor 100 Jahren geboren wurde. Vier Schwerpunkte prägen das Programm: »Dietrich Bonhoeffer - Wirklich ein Heiliger?«, lautet um 18.30 Uhr das Thema des Einführungsreferates von Professor Christian Gremmels aus Kassel. Er ist Vorsitzender der Internationalen Dietrich-Bonhoeffer-Gesellschaft und als Referent bundesweit aktiv.
Dietrich Bonhoeffer liebte die Musik, Klassik und Jazz. So lag es nahe, beide Stilrichtungen zum Klingen zu bringen. Um 20 Uhr eröffnen Annette Vogelhuber (Querflöte) und Hannelore Fink (Klavier) das Musikprogramm mit klassischen Ohrwürmern von Bach, Beethoven und Mozart. Dazu lesen Maria Schneider-Rosomm und Berthold Schneider Auszüge aus dem Roman: »Ich bin Bonhoeffer« von Paul Barz. Die »Leptophonics« konnten für den Part Jazz gewonnen werden. Von 21.30 Uhr an werden die Saxophonisten Andreas Kaling und Andreas Gummersbach Lesungen aus den Brautbriefen von Maria Wedemeyer und Dietrich Bonhoeffer begleiten. Die Lesungen werden gestaltet von Heinz Busch, Bernd-Helmut Heine und Ann-Kristin Schneider.
Den letzten Programmschwerpunkt bildet von 23 Uhr an der Film »Bonhoeffer - Die Letzte Stufe«. Für die Zeit zwischen den Blöcken hat sich das Vorbereitungsteam viel Kreatives und Ansprechendes einfallen lassen. So können die Besucher im als Gefängniszelle umgestalteten Küsterraum die Haftbedingungen Bonhoeffers in der Anstalt Berlin-Tegel nachempfinden. Auf der Orgelempore besteht die Möglichkeit, ein Bonhoeffer-Zitat kreativ zu gestalten. Der Altarraum lädt zur Begegnung mit Aussagen Bonhoeffers zum Thema »Kirche und Gemeinschaft« ein. Um 19.30 Uhr besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen die Vorliebe Bonhoeffers für Gospel zu erleben. In der Sakristei werden DVD-Dokumentationen zu Bonhoeffer gezeigt.
Schon vor der Friedenskirche werden die Besucher von Bratwurstduft und netten Menschen empfangen. Der Vorraum der Kirche ist Ort der Begegnung und Gespräche mit der Möglichkeit, eine Bonhoeffer-Ausstellung zu besichtigen. Die »Nacht der Offenen Friedenskirche« endet um 0.30 Uhr mit einem Nachtgebet.
Weitere Informationen unter: www.kirchen-nacht.de und
www.SennerKirchen.de

Artikel vom 02.06.2006