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Störenfriede
bringen Unruhe
in Schul-Turnier

Lehrkräfte verhindern eine Prügelei

Von Peter Monke
Sennestadt (WB). Eine kleine Gruppe gewaltbereiter Jugendlicher hat am Freitag für ein vorzeitiges und unschönes Ende beim Fußballturnier für Schulen mit Abschlussklasse zehn an der Theodor-Heuss-Realschule (THS) gesorgt. Nur dank des beherzten Einsatzes der anwesenden Lehrkräfte und einiger Schüler konnte eine Prügelei verhindert werden.
Hans-Dieter Schael, Schulleiter an der THS.

Aufhänger für die turbulenten Szenen sei eine Rangelei im letzten Gruppenspiel des Turniers zwischen der Hauptschule Jöllenbeck und der gastgebenden THS aus Sennestadt gewesen, in dem gleichzeitig der Sieger der Veranstaltung ermittelt wurde, berichtete Hans-Dieter Schael, Schulleiter der THS. Beim Zwischenstand von 2:0 für Jöllenbeck sei es zu einem Mittelfeld-Duell gekommen, in dessen Folge der Jöllenbecker Spieler seinem Gegner ins Gesicht geschlagen habe. Daraufhin seien sieben oder acht der mehreren 100 Zuschauer aus dem Publikum aufgesprungen und hätten versucht, das Spielfeld zu stürmen, so der Pädagoge weiter.
»Die haben die ganze Zeit nur darauf gewartet, dass etwas passiert«, sagte Schael und betonte, dass es sich bei keinem der gewaltbereiten Jugendlichen um einen aktuellen Schüler gehandelt habe. Vielmehr sei es traurige Realität, dass selbst im Schulsport seit geraumer Zeit so etwas wie eine »kleine Hooligan-Szene« existiere, die gezielt Veranstaltungen besuche, um dort für Ärger zu sorgen.
Nachdem sich die ersten Wogen geglättet hätten, habe der Schiedsrichter den Jöllenbecker Spieler für seinen Faustschlag des Feldes verwiesen und das Spiel neu angepfiffen. Wenig später seien die Emotionen bei einem mit normaler Härte geführten Zweikampf jedoch erneut hochgekocht, so dass der Spielleiter die Partie sicherheitshalber abgebrochen habe.
»Mein Dank gilt allen Lehrern und Schülern, die vor Ort sofort reagiert und sich den Jugendlichen entgegen gestellt haben«, sagte Schael. Auf diese Weise sei auch deren Versuch, die Zwistigkeiten vor der Sporthalle handfest auszutragen, verhindert worden.
Wie man künftig mit Schulsport-Veranstaltungen umgehen soll, will Schael im Kreise seines Lehrerkollegiums besprechen, »wenn sich die erste Erregung gelegt hat«. 99,9 Prozent der Zuschauer seien die ganze Zeit über friedlich geblieben und hätten es nicht verdient, für das Fehlverhalten einer Minderheit bestraft zu werden. Natürlich wolle man bei derartigen Turnieren nach Möglichkeit weiterhin die Öffentlichkeit zulassen. Aber: »Einen Sicherheitsdienst werden wir dafür nicht extra in die Halle stellen.« Es sei schlimm genug, dass dieser bei anderen schulischen Veranstaltungen mitunter notwendig sei. So habe ein Sennestädter Jugendtreff seine Räumlichkeiten nur unter der Auflage für eine Abschlussfeier des Zehner-Jahrgangs der THS zur Verfügung gestellt, dass entsprechendes Sicherheitspersonal vor Ort die Veranstaltung schützt.

Artikel vom 03.06.2006