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Der Iran lehnt Bedingungen ab

Teheran will »faire Gespräche mit USA ohne Diskriminierungen«

Wien (Reuters). Im Konflikt um sein Atomprogramm hat sich der Iran grundsätzlich offen für das Angebot direkter Gespräche mit den USA gezeigt, lehnt aber deren Bedingungen dafür kategorisch ab.
Dabei erhielt der Iran Rückendeckung von China, einer Veto-Macht im UN-Sicherheitsrat. Russland mahnte bei seinem engen Wirtschaftspartner dagegen eine konstruktive Reaktion an und sprach von einer echten Chance, eine Lösung im Konflikt zu finden.
»Der Iran unterstützt faire Gespräche ohne Diskriminierungen«, erklärte der iranische Außenminister Manucher Mottaki. Sein Land sei bereit, über beidseitige Anliegen zu sprechen, nicht aber über sein natürliches Recht auf eine eigene Urananreicherung. Ansonsten beurteilte er die diplomatische Kehrtwende der USA lediglich als »Stück Literatur«.
US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte das erste Gesprächsangebot an den Iran seit Abbruch ihrer diplomatischen Beziehungen zum Iran vor bald 27 Jahren mit der Bedingung verknüpft, dass das Land seine Urananreicherung aussetzt.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), betonte, das Angebot könne einen Wendepunkt in dem Konflikt darstellen. »Diese Chance darf nicht durch Scharfmacher verspielt werden, denen an einer Lösung der Konflikte nicht gelegen ist«, fordert er. China lobte den Schritt der USA, betonte aber, es wäre besser, wenn das Angebot nicht mit Bedingungen verknüpft worden wäre.

Artikel vom 02.06.2006