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Lernen mit allen Sinnen

Einzigartiges Sprachförderungsprojekt der AWO


Bielefeld (cr). Die ersten 49 Sprachförderkräfte der vorschulischen Sprachförderung Bielefeld erhielten jetzt - nach ihrer erfolgreichen Teilnahme an einem sechsmonatigen Aufbaukurs -Êim Elfriede-Eilers-Zentrum der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ihr Qualifikations-Zertifikat.
In Zusammenarbeit mit der Sparkasse Bielefeld, der Bielefelder Bürgerstiftung und der Stadt Bielefeld hat die AWO ein in Bielefeld einmaliges Projekt ins Leben gerufen, das eine flächendeckende vorschulische Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergründen ermöglicht. »Für die Vorbereitungen des im letzten Jahr angelaufenen Sprachförderprojektes haben wir etwa drei Jahre benötigt«, erklärt Birgit Brinkmann von der AWO Bielefeld. Von Oktober bis Dezember 2005 wurden die Sprachförderkräfte, die alle über angemessene Vorqualifikationen verfügen, auf ihren Einsatz vorbereitet, bevor im Januar 2006 ein sechsmonatiger Aufbaukurs für die Mitarbeiter begann.
Nachdem ein erstes Konzept der AWO, in dem während der Förderung des Zweitsprachenerwerbs eine Pause von einem halben Jahr eingeplant war, sich für die Entwicklung der Kinder als wenig vorteilhaft erwies, wurde das Projekt zeitlich umstrukturiert. Für Kinder mit Migrationshintergrund ist jetzt ab August eine durchgängige zweijährige Sprachförderung bis zum Schulbeginn vorgesehen. Mit diesem Angebot wendet sich die AWO gezielt an Kindertagesstätten und andere vorschulische Einrichtungen und fördert Kinder ab vier Jahren in Gruppen von maximal zehn Teilnehmern. »Von diesem Konzept versprechen wir uns deutlich mehr«, so AWO-Mitarbeiterin Karin Hecht. Nicht zuletzt dank der Qualifikation der Sprachförderkräfte, die Birgit May von der Stadt als »kritisches und sehr interessiertes Publikum« beschreibt. In ihrer Ausbildung lernten die Sprachförderkräfte neben Methoden zur Gruppenleitung und Motivation der Kinder auch, was bei der Zusammenarbeit mit den Eltern beachtet werden muss und wie man beim Lehren alle Sinne anspricht. »Denn wenn Kinder ganzheitlich lernen«, weiß Birgit Brinkmann »bleibt in den Köpfen viel mehr hängen«.

Artikel vom 02.06.2006