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Bio-Stationen auf
Hilfe angewiesen

Spender und Sponsoren gesucht

Von Ernst-Wilhelm Pape
Kirchlengern (WB). Die 42 Biologischen Stationen in NRW, acht davon in Ostwestfalen-Lippe, müssen neue Finanzquellen erschließen, um ihre Existenz zu sichern.
Klaus Nottmeyer-Linden

In OWL gibt es acht Biologische Stationen in Kirchlengern (Kreis Herford), Minden, Schieder-Schwalenberg (Kreis Lippe), Delbrück-Ostenland, Hövelhof-Riege und Wünnenberg (Kreis Paderborn), in Bielefeld und Borgentreich (Kreis Höxter).
»Wir sind dringend auf Spender und Sponsoren angewiesen, um unsere Naturschutzarbeit weiterführen zu können«, sagte der Vorsitzende des Dachverbandes der Biologischen Stationen in NRW, Klaus Nottmeyer-Linden aus Werther (Kreis Gütersloh), dieser Zeitung. Nottmeyer-Linden leitet die Biologische Station Ravensberg.
NRW habe den Stationen in diesem Jahr sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dies bedeute eine Kürzung um 21 Prozent gegenüber 2005. Damit sei das von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) angekündigte Sparvolumen von 20 Prozent schon im ersten Jahr übertroffen worden, sagte Nottmeyer-Linden. Bei den anstehenden Haushaltsberatungen für 2007 gehe es jetzt um eine Nagelprobe der Glaubwürdigkeit der neuen Landesregierung. »Wir hoffen, dass nicht weiter willkürlich gekürzt wird.« Weitere Einschnitte könnten die Biologischen Stationen nicht verkraften. Würden die Landesmittel unter sechs Millionen Euro sinken, käme es zu Entlassungen und Schließungen.
Die Kürzung um 21 Prozent seien äußerst schmerzhaft und werde bei den meisten Stationen nur mit dem Abbau von Personalmitteln umzusetzen sein, sagte Nottmeyer-Linden. Dennoch sei man froh, dass Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) weiterreichende Streichungen verhindert habe. So habe die FDP eine Kürzung der Landeszuschüsse um 90 Prozent gefordert. Dies hätte zur Zerschlagung des Netzes der Biologischen Stationen geführt.
Die 42 Biologischen Stationen leisteten wertvolle Naturschutzarbeit durch Planung und Umsetzung vielfältiger Maßnahmen. Zentrale Aufgabe sei auch der sogenannte »Naturschutz-TÜV«. Stationsmitarbeiter würden laufend Pflanzen und Tier beobachten und somit den Zustand der Schutzgebiete überwachen. Der »Naturschutz-TÜV« erfülle Verpflichtungen des Landes NRW gegenüber europäischen Richtlinien. Auch die Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen sei eine zentrale Aufgabe.www.biostationen-nrw.com

Artikel vom 06.06.2005