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Arabischer »Madih« in Bethel

Unbekannte Facette islamischer Kultur in der Neuen Schmiede

»Madih« ist eine fröhliche und rhythmische Musik, die man vielleicht mit dem Gospel der Afroamerikaner vergleichen kann. Am Sonntag, 2. Juli, ist diese verhältnismäßig unbekannte Facette der islamischen Kultur von 20 Uhr an im Kulturzentrum Neue Schmiede in Bielefeld-Bethel (Handwerkerstraße 7) zu hören.
Das Madih Ensemble mit dem ägyptischen Sänger Scheich Arabi Farag sowie Roman Bunka, einem der wenigen Europäer, der sich als Arrangeur und Musiker in der arabischen Welt einen Namen machen konnte, sind in Bethel zu erleben. Das Konzert ist ein »Muss« für alle Liebhaber von Afro, Ethno und Root-Music!
Der arabische »Madih« ist ein Lob-Gesang, mit dem die Muslime ihre Liebe zu Allah, seinem Propheten Mohamed und seiner Familie ausdrücken. Die musikalischen Mittel hängen von der jeweiligen religiösen Gruppierung ab. Die strengen Gruppen erlauben nur die menschliche Stimme, die ganz »Freien« erlauben ein ganzes Orchester, ja sogar Aufführungen mit Tanz.
Der »Maddah«, also der »Lobsänger«, muss nicht nur in der Kunst des Improvisierens bewandert sein, sondern auch ein gutes Gedächtnis mitbringen, denn er muss Tausende meist mündlich überlieferte Verse in seinem Repertoire haben und sie auswendig können. Die Musik- und Gesangskultur Ägyptens, der arabischen Welt insgesamt, ist aus der mystischen, der sufischen Gesangskultur erwachsen. Die berühmtesten Sänger der arabischen Welt, wie zum Beispiel Oum Kalsoum oder Mohamed Abdel Wahab, wurden von ihr inspiriert.
www.romanbunka.de

Artikel vom 13.06.2006