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Kreiskönigtreffen in der Bergstadt

Heinrich Schindowski von der Schützengesellschaft traf mit dem 160. Schuss


Um 16.58 Uhr war die Sensation perfekt: Auch im nächsten Jahr wird das Kreiskönigsschießen in der Bergstadt ausgetragen. Heinrich Schindowski von der Oerlinghauser Schützengesellschaft traf mit dem 160. Schuss den letzten Rest des Adlers. Damit ist erneut ein Oerlinghauser König des Schützenkreises Bielefeld, denn Schindowski löste Schützenoberst Reiner Köster ab.
Köster hatte im vergangenen Jahr beim Wettschießen der Monarchen in Nienhagen die Würde errungen. Daher wurde der Wettbewerb in diesem Jahr auch - so ist die Regel im Schützenkreis Bielefeld - in der Bergstadt ausgetragen.
Das Gastgeber-Vergnügen haben die Oerlinghauser sich nun ein weiteres Mal gesichert. Großer Jubel brach auf dem Schützenplatz am Steinbült aus, als ein Kamerad mit der üppigen Federpracht den entscheidenden Treffer setzte.
Zehn Minuten lang waren die Nerven der Schützen zum Zerreißen gespannt. Bei jedem Schuss hätte die Entscheidung fallen können. Der Holzadler bestand nur noch aus einigen kleineren Holzbrettern. Minuten vorher waren ihm beide Schwingen geraubt worden, immer wieder purzelten große Holzteile herab.
Zügig nacheinander betraten die Teilnehmer den Schießstand. Geschossen wurde auf den Vogel nur nach Aufruf. Die Reihenfolge war anfangs ausgelost worden. Bei jedem Schuss hofften die Vereinskameraden, dass der prestigeträchtige Titel des Kreiskönigs ihnen zufallen möge.
Beinahe wäre sogar die einzige Frau im 62 Schützen zählenden Bewerberfeld, Sabine Burstedt von den Dornberger Schützen, erfolgreich gewesen. Doch sie traf nicht genau genug. Erst zwei Schüsse später hatte Schindowski ein glücklicheres Händchen.
Der Oerlinghauser Unteroffizier war von 1992 bis 1993 König in der Bergstadt. Zum Kreiskönigsschießen sind nur ehemalige und derzeitige Könige der 18 Schützenvereine im Schützenkreis Bielefeld zugelassen. Insgesamt acht Vereine entsandten ihre Monarchen zum Wettbewerb in die Bergstadt.
Der Oerlinghauser Verein war am Ende sogar doppelt erfolgreich: Mit Dieter Spilker, Zahlmeister der Oerlinghauser Schützen, stellt er auch den Apfelprinzen. Spilker traf die Insignie mit dem 91. Schuss. Anders als der Adler, auf den mit 16-Millimeter-Munition gefeuert wird, werden Apfel, Zepter und Krone mit dem Kleinkalibergewehr aufs Korn genommen.
Mit dem 75. Schuss war bereits kurz nach Beginn des Schießens um 15 Uhr das Zepter gefallen. Dieter Esdar aus Dornberg hatte genau getroffen. Und mit dem 100. Schuss holte Gerd Oberhokamp von der »Schützengesellschaft des Amtes Heepen« die Krone aus dem Kugelfang.
Zahlreiche Gäste beobachteten den spannenden und geselligen Wettkampf. Musikalisch begleitet wurde dieser vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Oerlinghausen.
Während die Altschützen draußen auf den Vogel feuerten, trug im Schießstand der Nachwuchs seinen Wettbewerb aus: Je zehnmal mussten die Jungschützen mit dem Luftgewehr auf eine Scheibe schießen. Einen phänomenalen Lauf hatte dabei Niklas Meyer.
Niklas Meyer traf zehnmal ins Schwarze. Er traf zehnmal die Mitte und erreichte das Fabelergebnis von 100 Punkten. Auf den zweiten Platz kam Janik Prophet mit 95 Punkten. Den dritten Platz teilen sich Florian Schlauske und Sabrina Menzel mit jeweils 94 Punkten.
Im nächsten Jahr treffen sich die Könige des Kreises erneut in Oerlinghausen, und vielleicht schafft die Gesellschaft dann ja einen Hattrick.

Artikel vom 29.06.2006