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Rekord-Produktion im
Bielefelder Miele-Werk

Täglich laufen mehr als 7000 Staubsauger vom Band

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Die Staubsauger-Produktion im Bielefelder Miele-Werk bricht derzeit alle Rekorde. Am Mittwoch wurde mit einer täglichen Stückzahl von 7534 Saugern eine neue Bestmarke erreicht. Angekurbelt wird der Absatz vor allem durch das neue Modell S 5 und das Exportgeschäft: Drei von vier der in Bielefeld hergestellten Staubsauger gehen ins Ausland.

Im Geschäftsjahr 2005/2006 stellte das Bielefelder Werk an der Schildescher Straße mit 1,3 Millionen Saugern so viele wie noch nie her - eine Steigerung zum Vorjahr um zehn Prozent. Begonnen hat die große Nachfrage mit der Einführung des Modells S 4 im Oktober 2004. »Mit diesem kompakten Gerät haben wir ein für Miele neues Marktsegment besetzt«, erklärt Andreas Schmedt, Leiter des Bereichs Bodenpflege. Fortgesetzt wird dieser Aufwärtstrend durch das jüngste Modell S 5.
Um die Nachfrage befriedigen zu können, wird bei Miele in Bielefeld derzeit in Sonderschichten und auch an den meisten Samstagen gearbeitet, unterstützen etwa 170 Leiharbeiter die 1750 Mitarbeiter. »Sonst wäre diese Produktionsmenge nicht zu schaffen«, sagt Werkleiter Jürgen Bergmann.
Symbol des Erfolges ist ein überdimensionaler Sauger vom Typ S 5, der im Maßstab eins zu vier von der Modellbau-Abteilung des Unternehmens gefertigt wurde und nun seinen Platz vor der Produktionshalle hat.
Gefragt sind die Sauger aus Bielefeld auch immer stärker im Ausland. Frankreich ist nach Deutschland der zweitwichtigste Markt, gefolgt von den Niederlanden, Groß-Britannien und Nordamerika. Zuwachsraten von bis zu 33 Prozent gibt es in skandinavischen Ländern wie Dänemark und Schweden. »In Russland beträgt die Steigerung sogar 100 Prozent, allerdings bei insgesamt kleinen Stückzahlen«, erklärt Bergmann. Erfolgreich seien die Miele-Staubsauger im Ausland durch ihre Qualität, ihr Design - und das Image des »Made in Germany«.
Der Standort in Bielefeld habe durch das Miele-Staubsaugerwerk im chinesischen Dongguan - dort werden jährlich 700 000 Sauger gefertigt - nicht gelitten, betont Bergmann. »Die dort hergestellten Baureihen decken ein ganz anderes Marktsegment ab, außerdem hätten wir hier überhaupt nicht die Kapazitäten dafür.« Er erwartet, dass die Gesamtproduktion bald die Zwei-Millionen-Marke überschreiten wird.
Einen Aufwärtstrend gibt es laut Bergmann auch bei den Haushaltsgeschirrspülern und den professionellen Reinigungsgeräten etwa für Krankenhäuser, Laboratorien oder Arztpraxen. Knapp 600 000 Spülmaschinen liefen im Geschäftsjahr 2005/2006 in Bielefeld vom Band, in den Jahren zuvor waren es etwa 540 000.
Für die Zukunft erwartet Jürgen Bergmann weiter eine positive Entwicklung, wegen der hohen Export-Quote auch trotz der Mehrwertsteuererhöhung in kommenden Jahr. Mehr langfristige Arbeitsplätze würden dadurch jedoch nicht entstehen. Bergmann: »Ich bin froh, wenn ich die 1750 Mitarbeiter über das nächste Jahr halten kann.«

Artikel vom 02.06.2006