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Zusage und Kraft in
Zeiten der Unsicherheit

Ökumenischer Pfingstgottesdienst will Signal setzen

Von Anna Kleemann
Bielefeld (WB). Mittlerweile gehören die alljährlichen ökumenischen Pfingstgottesdienste zur Tradition der innerstädtischen Kirchengemeinden aus Bielefeld. Auch in diesem Jahr findet die Veranstaltung statt - am Pfingstmontag um 17 Uhr auf dem Klosterplatz.

Zu den Initiatoren gehören neben Pastor Alfed Menzel von der Neustädter Mariengemeinde, Pastorin Irene Kraft von der ev.-method. Kirche und Pastorin Erika Edusei von der ev.-ref. Süsterkirche auch die Pastorin der Baptisten Edith Schwiderski, sowie Pfarrer Josef Holtkotte der Gemeinde St. Jodokus und die Pastorin Vera Maaß von der Gehörlosenseelsorge des Bielefelder Kirchenkreis.
Mit dem Gottesdienst wollen die Beteiligten ein Zeichen für die Stadt setzen, welches sie unter dem Titel »Freude an Gott ist eure Stärke« zusammenfassen. »Wir wollen damit eine Zusage bekanntmachen, die den Menschen in einer von Unsicherheit geprägten Zeit Orientierung gibt. Die Aussage soll Mut machen und den Aufbruch zu Pfingsten signalisieren«, sagt Holtkotte, der den Gottesdienst unter anderem dazu nutzen wird, sich der Gemeinde nach seinem Amtsantritt im September letzten Jahres vorzustellen, und der am Montag auch die Predigt hält. Menzel fügt hinzu, dass es nicht selbstverständlich sei, in einem derartigen Rahmen kirchliche Tradition und Zusammenarbeit zu präsentieren. »Der Zulauf zur Veranstaltung in den vergangenen Jahren zeigt, dass wir wahrgenommen werden. Oft stoßen auch Passanten hinzu, die zufällig vorbeikommen. Außer der Tradition wollen wir unsere Offenheit und Nähe zum Alltag der Menschen ausdrücken.«
Im Zuge dieser Bemühungen gibt es auch einige neue Elemente in der Veranstaltung. Zum Beispiel wird der Gottesdienst in diesem Jahr zum ersten Mal vollständige in Gebärdensprache übersetzt, so dass auch Gehörlose die Möglichkeit erhalten, das Geschehen nachzuvollziehen. Vera Maaß, die sich für dieses Projekt besonders eingesetzt hat, betont die Bedeutung dieser Maßnahme sowohl für Gehörlose als auch für Hörende: »Beiden Seiten werden ermutigt, aufeinander zuzugehen.«
Auch in der musikalischen Ausgestaltung wird mit dem Saxophonquartett »Forty Fingers« ein neuer Akzent gesetzt. Die überlieferten Pfingstlieder werden natürlich wieder gesungen und wie bereits im letzten Jahr wirkt der Posaunenchor unter der Leitung von Gottfried Braun mit.
Holtkotte meint: »Heutzutage gibt es eine starke Tendenz zu Auseinandersetzung, Ausgrenzung und Verfolgung. Mit dem Gottesdienst wird auch ein wichtiger Beitrag und ein positives Zeichen für den Frieden gesetzt.«

Artikel vom 01.06.2006