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Nur mit Masern-Impfung zur WM


Münster (dpa). Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation hat Fußballfans aus Amerika davor gewarnt, ohne Masern-Impfschutz nach Deutschland zu reisen. Hintergrund der amerikanischen Reisewarnung nur wenige Tage vor Beginn des Fußball-Weltmeisterschaft ist die Masern-Epidemie in Nordrhein-Westfalen.
Nach den jüngsten Zahlen des Landesinstituts für den öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) sind in diesem Jahr mehr als 1380 Menschen im Land an Masern erkrankt. In der vergangenen Woche seien 83 neue Infektionsmeldungen bei dem Institut eingegangen. Auch aus Spanien, Griechenland, Rumänien, der Ukraine, Dänemark und Schweden wurden dieses Jahr teilweise schwere Masern-Ausbrüche gemeldet.
Das LÖGD zeigte Verständnis für die Reisewarnung der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation. »Die Amerikaner verfolgen die Impfstrategie mit mehr Nachdruck und haben deutlich weniger Masern-Fälle als wir«, sagte Matthias Schröter, Leiter des Abteilung für Infektionsepidemiologie am LÖGD in Münster. Es sei verständlich, dass sie eine Einschleppung verhindern wollten. »In Europa sind die Masern eine endemische Krankheit: Sie kommen ständig vor, wenn auch mit niedrigen Fallzahlen«, erklärte Schröter. »Das heißt, wenn man nicht geschützt ist, kann man sich jederzeit anstecken.«

Artikel vom 03.06.2006