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Felsen zerquetschen Auto

Gesteinsbrocken stürzen auf Autobahn - zwei Tote

Wie von einem Riesen geworfen, knallte der Fels auf den fahrenden Pkw. Foto: dpa

Gurtnellen (dpa). Gewaltige Felsbrocken haben gestern auf der Gotthard-Autobahn ein in Deutschland zugelassenes Auto zerquetscht und ein darin sitzendes Ehepaar getötet. Der 64-Jährige und seine Frau (57) aus Baden-Württemberg waren auf einer Urlaubsfahrt in den Süden gewesen. Der Wagen ging in Flammen auf. Die Autobahn an der Güetligalerie in der Nähe des Gotthard-Tunnels wurde komplett gesperrt.
»Meine Frau und ich hörten kurz vor sieben laut Steine rumpeln«, berichtet der 52-jährige Ingenieur Philipp Sicher. »Aus dem Fenster sahen wir ein Auto, das auf der Autobahn in Richtung Süden fuhr und plötzlich von riesigen Felsbrocken getroffen wurde. Nur 20 bis 30 Sekunden später brannte es.« Sicher und seine Frau alarmierten sofort Polizei und Feuerwehr. »Besonders tragisch war, dass niemand von den anderen Autofahrern, die noch an der Unglücksstelle vorbeikamen, anhalten konnte. Denn noch immer stürzten Steine herab«, sagte Sicher.
Während es für die Insassen keine Rettung mehr gab, kamen zwei Lkw-Fahrer mit dem Schrecken davon. Auch ihre Fahrzeuge wurden auf einem nahen Parkplatz von herabstürzenden Steinen getroffen. »Einer der beiden Lastwagen kippte auf die Seite«, erzählt Philipp Sicher, »der andere blieb stehen. Ein dritter Lkw fuhr rückwärts aus dem Gefahrenbereich.« Über die Ursache für den Felssturz gibt es bislang nur Spekulationen. Schweizer Fachleute vermuteten, dass möglicherweise die lange Kälteperiode im Winter ein Grund sein könnte.

Artikel vom 01.06.2006