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Da schlägt es ein bei Polens Keeper Tomasz Kuszczak.Foto: dpa

»Dieses Tor geht um die Welt«

Spott iund Häme: Polens Keeper ließ sich vom Gegenüber überlisten


Frankfurt/Main (dpa). Blamage für Polen, Hoffnung bei Costa Rica, Titel-Träume in England und Argentinien: Während die deutschen Vorrundengegner neun Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft schwächeln, haben die Favoriten mit zum Teil deutlichen Testspielsiegen Selbstvertrauen für die Endrunde getankt.
England feierte beim 3:1-Sieg gegen Ungarn »Flanken-Gott« David Beckham und das Debüt von Theo Walcott (17 Jahre und 75 Tage) als jüngstem Nationalspieler der Verbandsgeschichte. Steven Gerrard (47.), John Terry (50.) und Peter Crouch (84.) schossen die Tore gegen Ungarn, für die Pal Dardai (55.) von Hertha BSC erfolgreich war.
Beim 2:0-Erfolg Argentiniens gegen WM-Neuling Angola begeisterte Jungstar Lionel Messi. Er zauberte bei seinem 30-minütigen Auftritt gegen Angola. »Die Rückkehr von Messi begeistert alle«, titelte die argentinische Zeitung »La Nacion« nach dem souveränen 2:0 und Toren von Maxi Rodriguez (28.) und Juan Pablo Sorin (36.). »Ich fühle mich sehr gut«, sagte Messi, der wegen eines Muskelrisses lange ausgefallen war.
Nur Hohn und Spott gab es für Polens Team nach dem 1:2 gegen Kolumbien, das am Freitag letzter Testgegner der DFB-Auswahl ist. »Schlimmer geht es nicht«, befand die Zeitung »Rzeczpospolita«. Mit Häme wurde vor allem Torwart Tomasz Kuszczak bedacht, der einen Abschlag des kolumbianischen Keepers Luis Martinez (63.) über sich ins Netz fliegen ließ.
»Das was sicherlich das kurioseste Tor, das ich in meiner ganzen Karriere kassiert habe«, gestand der Schlussmann. Der überglückliche Torschütze jubelte dagegen: »Das ist ein Tor, das um die Welt geht.« Zuvor hatte Elkin Murillo (19.) das 1:0 erzielt, der Ehrentreffer gelang Ireneusz Jelen (90.+1).
Deutschlands Auftaktgegner Costa Rica zeigte sich beim 0:1 gegen Tschechien formverbessert. Erst sieben Minuten vor dem Abpfiff erzielte der frühere Bundesliga-Profi Vratislav Lokvenc gegen die äußerst defensiv agierenden Mittelamerikaner den Siegtreffer für den EM-Halbfinalisten von 2004.
Die DFB-Elf muss sich im Eröffnungsspiel am 9. Juni in München auf ein Beton-Bollwerk einstellen. »Mit diesem System werden wir unser erstes Spiel bestreiten«, verkündete Costa Ricas Trainer Alexandre Guimaraes.

Artikel vom 01.06.2006