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Das erklärte Ziel heißt:
Weltmeister werden

WESTFALEN-BLATT-Serie - Folge 10: Leidenschaft Steppen

Von Malte Samtenschnieder (Text und Foto)
Quelle (WB). »Dieses Jahr möchte ich Juniorenweltmeister im Stepptanz werden«, sagt Fedor Unterlöhner (14) aus Quelle. Seine Hoffnungen auf den Titelgewinn sind berechtigt. Denn bereits in den vergangenen drei Jahren belegte er vordere Plätze bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Wie alle, die das WESTFALEN-BLATT in seiner Serie über junge Menschen aus dem Bielefelder Süden vorstellt, ist er »ganz schön auf Zack«.

»Angefangen zu steppen habe ich, als ich sechs Jahre alt war«, erzählt Fedor. Auslöser sei der regelmäßige Besuch beim Tanztraining seiner Mutter gewesen. »Irgendwann wollte ich nicht mehr bloß daneben sitzen, sondern habe selbst ein paar einfache Schritte ausprobiert«, erinnert sich der 14-Jährige. Bald darauf habe er von Stepptanzlehrer Oliver Bahle als dessen zu diesem Zeitpunkt jüngster Schüler ersten Unterricht erhalten.
In der Anfangszeit war es für Fedor Unterlöhner wichtig, ein allgemeines Gespür für Musik zu entwickeln. Erst später lernte er zunehmend komplexere Schrittfolgen kennen. »Ein wichtiger Einschnitt für mich war die Aufnahme in Oliver Bahles ÝJunior CompanyÜ vor vier Jahren«, so der Stepptänzer weiter. Speziell der erste Auftritt mit der ambitionierten Nachwuchsformation habe bei ihm eine Initialzündung ausgelöst. Nach einer grandiosen Show - »Außer einer Swingnummer mit Frack und Zylinder haben wir zu einem Disco-Party-Hit getanzt« - war sein Ehrgeiz geweckt. Ein Jahr später nahm der damals Elfjährige erstmals als Solist an einem Wettbewerb teil.
Für sein diszipliniertes Training erhielt Fedor Unterlöhner seither viele Preise. Zweimal wurde er Norddeutscher Vizemeister, hervorragende dritte, vierte und fünfte Plätze ersteppte er sich bei den Deutschen Meisterschaften und auch international schaffte er es drei Mal unter die besten 15 Teilnehmer. Doch er hat weitere ehrgeizige Ziele: Bei den Stepptanzweltmeisterschaften im Dezember in Riesa möchte er auf dem Siegerpodest ganz oben stehen.
»Die Musik für meine Wettkampfkür habe ich schon ausgewählt«, sagt Fedor Unterlöhner. Zwei Minuten hat der 14-Jährige Zeit, um die Jury von seinem Können zu überzeugen. Neben einer ausgefeilten Schrittfolge gibt es weitere Bewertungskriterien. »Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Ausstrahlung sind genauso wichtig wie Technik.«
Außer beim Stepptanztraining - »bis zum Wettkampf wird sich das kontinuierlich auf mehrere Stunden täglich steigern« - verbringt der Schüler, der zur Zeit die achte Klasse am Gymnasium Bethel besucht, seine Freizeit mit Klavierspielen und Eishockeytraining. Zudem zählen Fußball und Leichtathletik zu seinen großen Leidenschaften.
»Ich bin dankbar, dass meine Eltern einen Großteil ihrer Freizeit opfern, um mir speziell die Teilnahme an den Stepptanz-Wettbewerben zu ermöglichen«, sagt Fedor Unterlöhner. Auch über die Anerkennung seiner sportlichen Erfolge durch seine Mitschüler freut er sich. »Nur wenn ich eine Woche schulfrei bekomme, um mich auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten, sind einige ein wenig neidisch.«
Lesen Sie in der elften Folge in der kommenden Woche, warum regelmäßige Treffen im Tierheim Senne für die Mitglieder der Jugendtierschutz-Gruppe des Tierschutzvereins Bielefeld weit mehr bedeuten als ungezwungene Freizeitgestaltung.

Artikel vom 02.06.2006