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»Ein positives Modell für das ganze Land«

DGB-Vorsitzender NRW Guntram Schneider von »Arbeitplus« beeindruckt


Bielefeld (WB/mzh). Schwer beeindruckt hat sich Guntram Schneider von den Erfolgen der Bielefelder Agentur »Arbeitplus« gezeigt. »Die Zusammenarbeit aller relevanten Kräfte im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und der Wert, den man hier auf Qualifizierungsmaßnahmen legt, sind geradezu modellhaft«, lobte der Vorsitzende des DGB-Bezirks NRW die Anstrengungen des »Arbeitplus«-Teams um Rainer Radloff.
Erfreut nahm Schneider, der auf Einladung des heimischen Sozialpolitikers Günter Garbrecht (MdL; SPD) in Bielefeld weilte, die Nachricht auf, dass - gegen den Bundestrend - die Zahl der Hartz-IV-Berechtigten (Bedarfsgemeinschaften) nicht explosionsartig gestiegen ist. Doch es ist nicht alles eitel Sonnenschein: Erschüttert zeigte sich der DGB-Mann von dem Umstand, dass nur jeder fünfte Langzeitarbeitslose, um den sich ein Fallmanager kümmert, in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden kann.
Und er kritisierte scharf, dass von anderen Agenturen mehr als drei Milliarden Euro in den Bundeshaushalt zurückfließen: »Diese Gelder muss man unbürokratisch dorthin umleiten, wo etwas für Arbeitslose getan wird - auch nach Bielefeld.« Garbrecht fügte hinzu, das Lamento über die Kostenexplosion durch Hartz IV sei ein Scheinargument: »Wer zur Integration bestimmte Gelder nicht ausschöpft, kann keine Leistungskürzungen fordern.«
Schneider plädierte für eine dezentralisierte Arbeitsmarktpolitik. »Berlin sollte die notwendigen Maßnahmen den lokalen Fachleuten aus Wirtschaft und Politik überlassen.«

Artikel vom 31.05.2006