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Patient Haas reicht die
Luft gegen Schüttler

French Open: Sieben Deutsche stehen in Runde zwei

Paris (dpa). Thomas Haas hat im Duell der kränkelnden Freunde zum Auftakt der French Open Rainer Schüttler keine Chance gelassen und ist locker in die zweite Runde des Grand-Slam-Turniers eingezogen.

Der nach seiner Allergie-Attacke noch verschnupfte Hamburger setzte sich gegen den vom Pfeiffer'schen Drüsenfieber geschwächten Schüttler 6:4, 6:3, 6:3 durch und trifft nun in einem weiteren deutschen Freundschaftsspiel auf den Frankfurter Alexander Waske, der Fernando Vicente aus Spanien 6:4, 4:6, 7:6 (8:6), 7:6 (7:4) besiegte. Von zwölf gestarteten deutschen Tennisprofis stehen sieben in Runde zwei.
Der noch immer vom Heuschnupfen gehandicapte Haas musste sogar von seinem Coach Thomas Hogstedt dazu überredet werden, in die Partie zu gehen. »Ich muss noch Medikamente nehmen und hatte auch noch Probleme beim Luft holen«, sagte der 28-Jährige. Erst eine halbe Stunde vor dem ersten Ballwechsel habe er sich entschieden, das Match aufzunehmen. »Es ist besser, dass es recht kalt ist, dann bleiben die Pollen am Boden«, sagte Haas.
Während dem Hamburger Krankheit und fehlende Matchpraxis kaum anzumerken waren, wirkte Schüttler durch das Drüsenfieber geschwächt. »Ich wusste nicht, dass ich es habe«, sagte er. »Im Moment haben die Ärzte relative Entwarnung gegeben.« Dennoch werde er sich kommende Woche einer Herz-Untersuchung unterziehen. Für eine Überraschung sorgte der Münchner Dieter Kindlmann. Der 23 Jahre alte Qualifikant folgte durch ein 6:3, 6:2, 6:2 gegen den Rumänen Razvan Sabau Haas, Waske, Nicolas Kiefer und Philipp Kohlschreiber in Runde zwei. Dort bekommt er es mit dem Spanier Alberto Martin zu tun, der von der Aufgabe des an Nummer fünf gesetzten Andy Roddick profitierte. Der Amerikaner musste beim Stand von 4:6, 5:7, 0:1 aus seiner Sicht wegen einer Verletzung passen.
Fedcup-Spielerin Anna-Lena Grönefeld hatte beim 6:1, 6:1 gegen die Französin Camille Pin ebenso keine Probleme, ihre Auftakthürde zu meistern wie die frühere Weltranglistenerste Martina Hingis aus der Schweiz. Bereits am Montag war Martina Müller aus Hannover in Runde zwei eingezogen. Die an Nummer 13 gesetzte Grönefeld trifft nun auf Jamea Jackson. Gegen die US-Amerikanerin hatte die Nordhornerin Ende April beim Fedcup-Viertelfinale in Ettenheim nach einer desolaten Leistung verloren und sinnt nun auf Revanche. »Ich möchte es wiedergutmachen. Es ist schön, dass ich hier die Möglichkeit zur Revanche bekomme«, sagte Grönefeld.
Für ihre Teamkolleginnen Julia Schruff und Sandra Klösel war der Ausflug in die französische Hauptstadt dagegen schnell beendet. Schruff verlor gegen Zuzana Ondraskova aus Tschechien 4:6, 2:6. Qualifikantin Klösel schied nach einem 4:6, 6:4, 2:6 gegen Melinda Czink (Ungarn) aus.

Artikel vom 31.05.2006