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Brandstifter vor Gericht

Prozeß vertagt: Täter belastete seinen Bruder


Bielefeld (uko). Schaden in Höhe von 800 000 Euro waren beim Brand eines Fachwerkhauses in Hoberge-Uerentrup im April 2005 entstanden. Gestern sollte sich ein Handwerker aus Lage wegen des Verdachts der Brandstiftung deshalb vor dem Amtsgericht verantworten, der Prozeß ist wegen der Erkrankung des Richters auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
In der Nacht zum 16. April stand das alte Bauernhaus am Bökenkampshof 2 in Flammen. In dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden und idyllisch gelegenen Gebäude waren zuletzt Restaurierungsarbeiten durchgeführt worden. Die Besitzer des Gebäudes, eine sechsköpfige Familie, wollte im Sommer 2005 dort einziehen. Die Eigentümer waren zum Zeitpunkt des Brandes auf einer privaten Feier und waren völlig konsterniert, als sie gegen 2 Uhr morgens von der Polizei informiert wurden.
Ein Spaziergänger hatte an jenem Sonnabend, 16. April 2005, gegen 23.30 Uhr Rauchentwicklung aus dem unbewohnten Gebäude bemerkt. Als die sofort alarmierte Feuerwehr nur wenige Minuten später am Brandort eintraf, schlugen bereits die Flammen meterhoch aus dem Dachstuhl des Gebäudes in den nächtlichen Himmel.
Spätere Ermittlungen ergaben, daß der Arbeiter Oliver M. (38) aus Lage den Brand gelegt hatte. Staatsanwalt Eberhard Leschhorn hatte den Mann auch zu einem Geständnis bewegt, in dem Olaf M. seinen Bruder als Drahtzieher des Verbrechens bezichtigtigte. Die Ermittlungen gegen diesen Mann, der übrigens im Rotlichtmilieu in Herford arbeitet, waren indes im Sande verlaufen. Angeblich sollen außenstehende Rechnungen in Höhe von 3 000 Euro der Anlaß für die Brandstiftung gewesen sein.
Olaf M. war im Oktober 2005 wegen gemeinschaftlichen Betruges zu neun Monaten Haft verurteilt worden, diese Strafe sitzt er derzeit noch ab.

Artikel vom 31.05.2006