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2490 neue Infektionen in Deutschland


Köln (WB). Die Zahl der Aidsinfektionen in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf einen Höchststand gestiegen. Bundesweit steckten sich 2490 Menschen mit dem Aidserreger an, wie das Robert Koch-Institut (RKI) Berlin berichtet. 2004 waren 2210 HIV-Neuinfektionen gemeldet worden.
Acht von zehn Neuinfizierten sind Männer. Seit 2002 beobachten Gesundheitsexperten mit Sorge einen stete Zunahme der HIV-Infektionen, was vor allem homosexuelle Männer trifft. Unter ihnen wurden im vergangenen Jahr 1237 Neuinfektionen festgestellt, 15 Prozent mehr als 2004. Anteilig ist der Anstieg in der Gruppe der Heterosexuellen jedoch stärker als bei den Homosexuellen. Unter Heterosexuellen kletterte die Zahl der Neuinfektionen um 25 Prozent von 276 in 2004 auf 344 in 2005. In den Betroffenengruppen der Drogensüchtigen und Menschen aus Ländern mit hohem Aidsrisiko haben sich die Zahlen laut RKI dagegen kaum geändert.
Die Zahl der neuen Aids-Erkrankungen schätzt das RKI auf 700 bis 800 für 2005. Seit 1982 sind den Meldezahlen zufolge 13 349 HIV-Infizierte in Deutschland gestorben - 55 Prozent aller registrierten Fälle.
Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung steigt zugleich der Kondomgebrauch wieder an, was die Zunahme der Neuinfektionen abschwächen könnte. Dies liegt nach Meinung der Experten auch an der umfangreichen Präventionsarbeit und Berichterstattung in 2005.

Artikel vom 31.05.2006