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Willi Pramann verstarb im Alter von 96 Jahren.

Er ließ Hoffnung auf die Zukunft keimen

Professor Willi Pramann im Alter von 96 Jahren verstorben


Bielefeld (uj). Nur wenigen Menschen ist es vergönnt, bei relativer Gesundheit bis ins hohe Alter Beindruckendes zu schaffen. Willi Pramann war so ein Mensch. Im Alter von 96 Jahren hat sich am vergangenen Samstag der Lebenskreis des ehemaligen Universitäts-professors und freischaffenden Künstlers geschlossen.
Noch zu seinem 95. Geburtstag am 1. Dezember 2004 hatte »Beaugrand Kulturkonzepte« das künstlerische Schaffen Pramanns in einer Ausstellung und einem Katalog gewürdigt. Keine große Retrospektive, wie man es bei betagten Künstlern erwarten würde, sondern ein prall gefüllter Raum mit großformatigen, ausdruckskräftigen Werken -Ê keines älter als vier Jahre. Zahlreiche ehemalige Schüler und Freunde, die so genannten Pramaner, hatten den Katalog subskribiert und Beiträge verfasst.
So auch Andreas Beaugrand, der nicht nur die natur- und menschenliebende, charaktervolle Wesensart des Künstlers hervorhob, sondern auch beschrieb, dass Pramann Hoffnung auf Zukunft keimen ließ, weil die Zunahme von Lebensjahren keinesfalls die Abnahme von Intensität der Leistung bedeute.
Willi Pramann wurde in Melbergen im Kreis Herford geboren und war nach seinem Studium an den Kunstakademien in Düsseldorf, München und Berlin sowie fünf Jahren als Soldat von 1946 bis 1975 Professor für Kunst und Kunsterziehung in Bielefeld. Zunächst an der Pädagogischen Akademie, aus der die Pädagogische Hochschule hervorging, die später in die Universität Bielefeld integriert wurde. Seit seiner Emeritierung widmete sich Willi Pramann ausschließlich der freien Malerei und Grafik. Zunächst gegenstandsbezogen, gelangte er in späteren Jahren zu einer kontemplativen Frei- und Lichträume schaffenden Malerei.

Artikel vom 30.05.2006