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Nach Absage:
Rücktritt von
Wolff verlangt

Bezirksvorsteher »unter Beschuss«

Von Ulrich Hohenhoff
Sennestadt (WB). In einem offenen Brief kritisieren die Vereinigten Bürgerinitiativen »Erhalt der Düne am Keilerweg« und »Für Senne, Wald und Trinkwasserhalt« die Absage von Bezirksvorsteher Karl Wolff, an der von ihnen initiierten Informationsveranstaltung teilzunehmen. Wolff, dem die Einladung erst am Tag vor der Veranstaltung zugegangen war, hatte sein »Nein« mit der Kurzfristigkeit der Einladung und anderweitigen Verpflichtungen begründet.

Zugleich ließ der Bezirksvorsteher die Veranstalter wissen, »dass ich kein Interesse habe, mit einer Gruppe über Sennestadts Zukunft zu diskutieren, die in jüngster Zeit massiv eine positive Entwicklung unseres Stadtbezirks verhindert hat«.
Genau dieser Satz veranlasste 16 Unterzeichner zum Abfassen des an Wolff gerichteten offenen Briefes, der auch den Fraktionen der Bezirksvertretung zugehen soll. In ihrer Einladung hatten die Bürgerinitiativen darauf hingewiesen, »dass die Veranstaltung der Information aller Bürger für eine künftige gemeinsame Arbeit an der Zukunftsentwicklung unseres Stadtteils dient und Fortsetzung der allgemein in der Öffentlichkeit als unparteiisch und sehr offen geführten Diskussion mit dem Vizepräsidenten des Landtages von Nordrhein-Westfalen, Minister a.D. Dr. Michael Vesper, sein soll« (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Die Terminschwierigkeiten in der Absage von Karl Wolff akzeptieren die Einlader, empört sind sie über den zweiten Satz der Absage, sehen darin ein »Nachkarten« in Sachen Württemberger Allee. In ihrem offenen Brief stellen sie unter anderem fest, »dass es in einer demokratischen Gesellschaftsordnung zu den ureigensten und elementaren Grundlagen gehöre, dass jeder seine Meinung und seinen politischen Willen kundtun kann«. Dazu gehöre auch, »dass Entscheidungen aufgrund überzeugender Argumente revidiert werden könnten«. Nichts anderes sei in Sachen Württemberger Allee geschehen. »Als Bezirksvorsteher sind sie in dieser Funktion für alle Bürger dieses Stadtbezirks gewählt, ob Ihnen deren Ansichten gefallen oder nicht«, so die Briefschreiber weiter. »Ihre Funktion verlangt von Ihnen, mit allen Bürgern über Nöte und Ängste, Sorgen und Ideen zu reden. Oder Wollen Sie künftig einzelne Bürger, die mit zu den Gegnern des Bebauungsplanes Württemberger Allee gehörten, von Ihren Sprechstunden ausschließen?«
Sie fordern den Bezirksvorsteher zum Rücktritt auf. »Nehmen Sie Ihren Hut und treten Sie zurück.« Karl Wolff mochte sich zu den Vorwürfen (noch) nicht äußern. Er kündigte ein Schreiben an die Bürgerinitiativen an.

Artikel vom 30.05.2006