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Zweijähriger stirbt im Kanalrohr

Schreckliches Ende einer Familien-Radtour an der Sieg - Polizei ermittelt


Hennef (dpa). Tragisches Ende einer Familien-Radtour an der Sieg: Der knapp zweijährige Sohn starb in seinem Kindersitz in einem überfluteten Kanalrohr.
Die Eltern wurden auf ihren Rädern neben dem Hochwasser führenden Fluss auf einem überspülten Weg von einer Strömung weggerissen und in das Rohr gesogen. Während sie sich wieder an Land retten konnten, blieb das Kind verschwunden. Nach stundenlanger Suche und einem Großeinsatz von Tauchern konnte der Junge gestern Mittag nur noch tot geborgen werden, wie die Feuerwehr in Hennef (Rhein-Sieg-Kreis) berichtete.
Das Wasser spülte Vater und Mutter am Sonntagabend mit den Fahrrädern mit großer Wucht von ihrem Radweg in das offene Kanalrohr an der Sieg. Beim Vater saß der Sohn hinten angeschnallt auf dem Kindersitz.
Im Rohr wurde der Kindersitz mit dem Jungen auch vom Rad des Vaters gerissen und verschwand in der braunen Flut. Erst entdeckten Taucher das Rad, dann die Leiche des Jungen. Sie war aus dem Rohr geschwemmt worden und hatte sich an der verwilderten Uferböschung verfangen.
Das überflutete Kanalrohr, das den Dondorfer See mit der Sieg verbindet, hat einen Durchmesser von etwa 2,50 Metern und ist etwa 25 Meter lang. Nach schweren Regenfällen führte der See Hochwasser. Ein Überlauf verbindet den See mit der Sieg. Der Kanal war nur zur Seeseite hin an der Öffnung mit einem Gitter abgesperrt.
Die Polizei wird nun untersuchen, wie es zu dem Unglück kommen konnte und ob das Kanalrohr möglicherweise nicht ausreichend gegen eine solche Unglücksmöglichkeit abgesichert war.

Artikel vom 30.05.2006