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Nach Messer-Attacke
Tatzeugen gesucht

Marokkaner durch Stiche leicht verletzt


Bielefeld (WB/hz). Einen Tag, nachdem bei einer mutmaßlich ausländerfeindlichen Attacke ein Marokkaner (43) in der Bielefelder Innenstadt durch Stiche leicht verletzt worden war, fahndet eine sechsköpfige Ermittlungskommission des polizeilichen Staatsschutzes nach den Tätern und sucht Zeugen. »Wir tappen im dunkeln«, so Erster Kriminalhauptkommissar Ulrich Buchalla. Bislang hätten sich noch keine Tatzeugen gemeldet, erklärte der stellvertretende Leiter des für fremdenfeindliche Delikte zuständigen Staatsschutzes. Ein Spürhund habe vergeblich nach der Tatwaffe, vermutlich eine Schere, gesucht.
Wie das im Bielefelder Stadtteil Altenhagen wohnende Opfer gegenüber der Polizei angab, sei es am vergangenen Sonntagvormittag zu einer Teestube in der Bielefelder Innenstadt unterwegs gewesen. Vom Auto der Tochter will der Marokkaner in einen Bus umgestiegen sein, um seinen Weg zu Fuß fortzusetzen. Am Rande des Ravensberger Parks hätten ihn gegen 10.15 Uhr plötzlich zwei 16 bis 18 Jahre alte Jugendliche attackiert. Einer der Angreifer soll den 43-Jährigen an die Kehle gefasst haben. Anschließend soll der Satz »Der Ausländer muss raus!« gefallen sein, dann trafen den seit 13 Jahren in Deutschland lebenden Familienvater Stiche in Brust, Bauch und linken Oberarm.
Die Täter sollen die Flucht ergriffen haben, als sie sahen, dass der Mann blutete. Polizeiangaben zufolge soll der Marokkaner leichte Verletzungen erlitten haben, die er im Krankenhaus behandeln ließ. Obwohl die nächste Polizeiwache nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt liegt, erfuhren die Ordnungshüter erst nach 80 Minuten durch Meldung des Klinikpersonals vom Überfall.

Artikel vom 30.05.2006