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Neuer Schultest

Pisa hoch 16 ist keine Lösung


Hurra, noch ein Test! Nach der internationalen PISA- und der länderweiten VERA-Studie wartet künftig eine länderübergreifende Lehrstands-Stichprobe auf Kinder und Lehrer. Beantworten soll dieser Zusatz-Test die Frage, ob Schulkinder in den 16 Bundesländern die nationalen Bildungsstandards erreichen.
Das Ziel - ein bundesweit einheitlicher Wissensstand - ist somit vorgegeben. Den Weg dorthin aber dürfen die 16 Länder weiterhin nach eigenem Gutdünken suchen. Irrwege oder gar in die Sackgasse sind da nicht ausgeschlossen
Statt auf immer neuer Tests sollten sich die Lehrer aufs Lehren und die Schüler aufs Lernen konzentrieren. Eine denkbare Möglichkeit zeigt das Institut der Wirtschaft auf: verpflichtender Ganztagsunterricht statt unverbindlicher Betreuungsangebote, kostenloser Kindergartenbesuch statt Gebührenerhöhungen.
Davon aber wollen die 16 Schulminister nichts wissen. Und bei Mehrkosten von 20 Milliarden Euro die Finanzminister schon gar nicht.
Hat schon einmal jemand ausgerechnet, wieviel Geld sich mit der Auflösung von 16 Landes-Bildungsministerien zugunsten einer einzigen Bundesbehörde sparen ließe? Das wäre doch einmal eine echte Pisa-Aufgabe. Andreas Kolesch

Artikel vom 03.06.2006