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Nowitzki bringt Dallas auf Kurs

NBA-Playoffs: Nach Auswärtssieg in Phoenix ist wieder alles offen

Phoenix (dpa). Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben ihren Großauftrag in der Wüste Arizonas erfüllt.

Durch den 95:88-Erfolg bei den Phoenix Suns in der Nacht zum Montag führen die Mavericks in der »Best-of-Seven«-Halbfianalserie der Basketball-Profiliga NBA mit 2:1 und haben sich gleichzeitig den Heimvorteil zurückgeholt. Nowitzki war mit 28 Punkten und 17 Rebounds einmal mehr Erfolgsgarant.
»Wir wollten mindestens einen Sieg in Phoenix und das ist uns gelungen. Aber ich bin sicher, das nächste Match wird eine Schlacht«, sagte der Würzburger. Dieses Spiel steigt in der Nacht zu morgen (3 Uhr, Premiere live) erneut in Phoenix. Die Mavericks benötigen noch zwei Siege, um die erste Final-Teilnahme der Club-Geschichte perfekt zu machen.
Die 18 000 Zuschauer trauten ihren Augen kaum. Dank disziplinierter Defensive der Gäste versuchten die Suns vergeblich, ihr geliebtes Tempospiel wie gewohnt aufziehen. Bis zur Halbzeit schafften sie vier Punkte mit Schnellangriffen, in den Vierteln drei und vier gelang auf diese Art und Weise kein einziger Zähler. Die Endausbeute von 88 Punkten waren Playoff-Minusrekord, der Suns-Motor stotterte.
Die Mavericks wirkten dagegen bissiger, konzentrierter und frischer. »Wir lachen nicht, wir kämpfen nicht, und wir haben nicht das nötige Feuer, um zu gewinnen. Das enttäuscht mich«, bilanzierte Suns-Spielmacher Steve Nash (21 Punkte, 7 Assists), der das direkte Duell gegen seinen Freund Nowitzki erneut deutlich verlor.
Wie bereits am Freitag beim 105:98-Heimsieg führte Deutschlands bester Basketballer sein Team in den Statistiken Punkte, Rebounds und Assists (5) an. Mavs-Forward Josh Howard steuerte 22 Punkte und 12 Rebounds bei. Mit Geduld in der Offensive, nimmermüdem Einsatz und ungeheurem Fleiß in der Defensive scheinen sie der Moral der Suns einen Knacks versetzt zu haben.
»Wir haben das Tempo kontrolliert und nach der Pause nur noch 36 Punkte zugelassen. Das ist riesig«, betonte Nowitzki. Nach einer Elf-Punkte-Führung im zweiten Viertel lag Phoenix zur Halbzeit 52:47 vorn. Danach spielten fast nur noch die Mavericks. Passenderweise rundete Nowitzki das Gesamt-Kunstwerk mit zwei verwandelten Freiwürfen sechs Sekunden vor dem Ende ab.
»In dieser Playoff-Phase sind die Teams praktisch gleichstark. Da ist es vor allem eine Frage des Willens. Und wir wollten den Sieg mehr«, erklärte Mavericks-Coach Avery Johnson. Tatsächlich gibt der Trend den Suns Anlass zur Sorge. Die gelobte Offensive produzierte 121 Punkte in Spiel eins, 98 im zweiten und 88 am Sonntag. »Wir haben aus unerklärlichen Gründen den Fuß vom Gas genommen. Vielleicht sind wir mental müde«, meinte Suns-Coach Mike D'Antoni.

Artikel vom 30.05.2006