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Nicolas Kiefer schlägt
seinen Lieblingsgegner

French Open: Auch Kohlschreiber und Müller weiter

Paris (dpa). Ein deutsches Trio mit Nicolas Kiefer an der Spitze ist gestern in die zweite Runde der French Open eingezogen. Der derzeit beste deutsche Tennisprofi gewann gegen den Österreicher Jürgen Melzer 7:6 (7:4), 6:3, 6:1 und baute die Bilanz gegen seinen Lieblingsgegner auf 7:0 Siege aus.

Der Hannoveraner trifft nun auf den mit einer Wildcard ins Turnier gekommenen Franzosen Marc Gicquel. Auch Philipp Kohlschreiber und Martina Müller starteten mit Erstrunden-Siegen in das Grand-Slam-Turnier in Paris.
Für Rafael Nadal begann die Mission Titelverteidigung am Abend mit einem historischen Sieg gegen den Schweden Robin Söderling. Der 6:2, 7:5, 6:1-Erfolg war der 54. Sandplatz-Sieg in Serie für den 19 Jahre alten Mallorquiner, der damit die fast 30 Jahre alte Bestmarke des Argentiniers Guillermo Vilas auslöschte. Für Florian Mayer kam dagegen wie im Vorjahr nach dem ersten Auftritt auf dem roten Sand von Roland Garros das Aus. Gegen den italienischen Qualifikanten Stefano Galvani verlor der Bayreuther 6:4, 0:6, 6:7 (4:7), 6:3, 5:7.
»Den kenne ich gar nicht«, sagte Kiefer über seinen nächsten Gegner. »Aber mein Ziel ist es, in die zweite Woche zu kommen. Das Spiel heute war okay. Ich war zwar noch etwas müde, habe aber gemerkt, dass ich durch Beißen und Kämpfen viele Matches gewinnen kann.« Kiefers World-Team-Cup-Kollege Kohlschreiber entschied das zweite deutsch-österreichische Duell an diesem Tag mit 6:3, 7:5, 6:7 (6:8), 6:2 gegen Oliver Marach für sich.
»Ich war heiß auf dieses Match und habe teilweise sehr gutes Tennis gespielt«, sagte der 22-Jährige. In der nächsten Runde wartet in dem spanischen Sandplatz-Experten Juan Carlos Ferrero, ein anderes Kaliber. »Ich weiß nicht, ob er derzeit ein Monsterbrocken ist oder einfach ein sehr guter Spieler«, sagte Kohlschreiber.
Martina Müller aus Hannover profitierte in ihrem Erstrunden-Match von der verletzungsbedingten Aufgabe der Italienerin Nathalie Vierin, die beim Stand von 6:4, 4:6, 0:3 aus ihrer Sicht wegen Krämpfen den Court verlassen musste. »Ich war am Anfang sehr nervös und habe sicher noch nicht mein bestes Tennis gespielt. Ich denke aber, dass ich es auch so geschafft hätte«, sagte die Fedcup-Spielerin.
Vize-Weltmeister Kiefer stand im Gegensatz zu seinen Auftritten bei der Mannschafts-WM in Düsseldorf und am Hamburger Rothenbaum nicht in seinem neuen Outfit auf Court 6. Das weiße Tuch für die Haare sowie das Fußball-Trikot mit der »69« und seinem Namenszug auf dem Rücken mussten im Schrank bleiben. Auch in spielerischer Hinsicht präsentierte sich der Deutsche wie verwandelt. Nach 2:11 Stunden verwandelte er seinen dritten Matchball.

Artikel vom 30.05.2006