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Heimspiel mit
Blick auf Dom

Heribert Faßbender ist heute 65

Von Peter Hübner
Köln (dpa). Bei seiner achten Fußball-WM feiert Heribert Faßbender eine Premiere. Erstmals sitzt der langjährige »Sportschau«-Moderator, der heute 65 Jahre alt wird, nicht am Mikrofon.
Mischt noch mit: Heribert Faßbender.Foto: ARD

Der Kult gewordene Satz »Guten Abend, allerseits«, mit dem Faßbender stets seine TV-Übertragungen beginnt, wird diesmal nicht zu hören sein. Nach drei WM-Turnieren als Radio-Reporter und vier als Fernseh-Kommentator amtiert der Sportjournalist bei der Heim-Weltmeisterschaft wie bereits bei der EM 2004 in Portugal als ARD-Teamchef.
Auch für ein unerwartetes Comeback steht Faßbender nicht zur Verfügung. Sollte einer der drei ARD-Kommentatoren Reinhold Beckmann, Steffen Simon oder Gerd Gottlob kurzfristig ausfallen, rückt ein anderer Reporter nach. »Ich bleibe bei meiner 2002 getroffenen Entscheidung«, bekräftigt der Leiter der WDR-Programmgruppe Sport. Er habe für alle Eventualitäten vorgesorgt. Die organisierende Arbeit im Hintergrund erfordert den ganzen Mann. Eine große Party wie vor fünf Jahren findet zu seinem 65. nicht statt. »Das ist für mich eine krumme Zahl und außerdem keine Zäsur«, erklärt der Sportreporter. Nach Absprache mit WDR-Intendant Fritz Pleitgen wird Faßbender nach dem Ende der Fußball-WM auch bei den Weltreiterspielen in Aachen und bei der Hockey-WM in Deutschland als ARD-Teamchef eingesetzt.
»Der 30. September ist dann das Ende meiner Dienstzeit«, verrät Faßbender. Für seinen Geburtstag nimmt er sich eine kleine Auszeit im Familienkreis im eigenen Haus im Bergischen Land. »Mit unverbautem Blick auf den Kölner Dom«, sagt der ARD-Teamchef, der bei der WM ein richtiges Heimspiel hat. Auf Beschluss der Intendanten sendet das Erste aus dem erweiterten »Sportschau«-Studio auf dem WDR-Gelände in Köln. Faßbender hat das akzeptiert. Er selbst wäre lieber wie die ZDF- Kollegen nach Berlin umgezogen und hätte ein gläsernes WM-Studio am Potsdamer Platz eingerichtet. Im Laufe der Jahre hat sich der Ratinger aber mit der ARD-Diplomatie arrangiert.

Artikel vom 30.05.2006