02.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der grüne Daumen
zeigt steil nach oben

Bielefelder Firma Heiler macht WM-Stadien fit

Wenn am nächsten Freitag Deutschland in München gegen Costa Rica antritt, hat die Bielefelder Firma Heiler ihre Arbeit erledigt. Der Sportanlagenbauer hat den Rasen für die WM-Arena geliefert.

Die Greenkeeper haben im Vorfeld der Weltmeisterschaft ihren »grünen Daumen« mehrfach unter Beweis gestellt. Im Auftrag der WM-Organisatoren waren die Brüder Udo und Michael Heiler mit ihren 45 Mitarbeitern auch in den Arenen in Leipzig, Frankfurt, Nürnberg sowie Dortmund und damit in insgesamt fünf der zwölf Stadien im Einsatz. Auch am Um- und Neubau des Berliner Olympiastadions, des Niedersachsenstadions Hannover (heute AWD-Arena) und des Zentralstadions Leipzig war Heiler beteiligt.
Trotz aller Erfahrung stellten die WM-Aufträge für die Rasen-Experten aus Bielefeld eine spezielle Herausforderung dar. »Eine Fußball-Weltmeisterschaft ist natürlich etwas ganz Besonderes. Für uns als Sportanlagen-Profis ist es wohl die letzte im eigenen Land, die wir mit unserem Know-How begleiten können«, sagte deshalb auch Udo Heiler.
Das gilt umso mehr, da Trainer und Betreuer in allen WM-Stadien auf Kunstrasen sitzen, den Heiler eingebaut hat. Und auch die meisten Ballfangnetze inklusive Masten, die hinter den Toren der Lehmanns, Didas und Co. gespannt sind, haben die Fachleute vom Teutoburger Wald eingebaut.
In Sachen Rasen ging es unmittelbar nach dem Bundesliga-Finale am 13. Mai los. Zuerst wurde mit einer riesigen Fräse der Unterbau für den neu zu verlegenden WM-Rasen vorbereitet. Während Heiler in Dortmund, Leipzig, und Frankfurt die Vorarbeiten für einen anderen Rasenverleger erledigte, zeichnete die Firma in München und Nürnberg auch für das »heilige Grün« verantwortlich. Das kommt nicht von ungefähr: Außer dem Heidelberger Rasenlieferanten Büchner ist Heiler einziger Besitzer einer aufwändigen Rasenverlegemaschine in Deutschland. Mit der wurde auch der grüne Teppich für das Eröffnungsspiel in München ausgelegt.
Und die Arbeit des Heiler-Teams kam offenbar gut an. Green-Keeper André Kastigen konnte zurecht ein wenig stolz sein, als sein englischer Wembley-Kollege den Rasen-Experten aus Ostwestfalen-Lippe zu ihrer Arbeit gratulierte und respektvoll »a very good job« konstatierte.
Der Mann von der Insel hat das von Heiler verlegte Grün auf dem Trainingsplatz der englischen Nationalelf im Mannschaftsquartier »Bühlertal« geprüft. Auf dem »grünen Teppich« aus Bielefeld werden auch die Italiener in Duisburg, die Schweden in Bremen und die Portugiesen im Gütersloher Heidewaldstadion trainieren. So hatte das Heiler-Team am Ende sogar noch ein »Heimspiel« in Sachen WM.

Artikel vom 02.06.2006