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Sportfreunde Stiller
Wahre Fußballhymnen müssen drei Bedingungen erfüllen: Mitreißend sein, einfache, bei Bedarf auch lustige Texte haben, und jeder muss sie spätestens nach dem zweiten Anhören mitsingen können. Wer weiß das besser als die Sportfreunde Stiller, die sich immer mal wieder dem Thema Fußball gewidmet haben? Den Steilpass »Fußball-WM in Deutschland« nehmen die drei Bayern gerne an und verwandeln ihn treffsicher in - natürlich - elf starke Songs. Schon der Titel »You have to win Zweikampf« (nach einer Aussage von Bixente Lizarazu) gibt ganz klar die Spielrichtung vor. Viel Tempo, viel Gitarre, viel Fußball. Warm machen sich die Sportfreunde mit »Unser Freund ist aus Leder«, einer treibenden Nummer. Wiederhörensfreude dann bei »Pogo in Togo«, eine aufgemotzte und etwas abgewandelte Coverversion des NDW-Klassikers. Dann kommt die neue Single ins Spiel: »54, 74, 90, 2006«. Den Refrain »Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein...« dürfte mittlerweile fast jeder mitsingen können. Eigentlich der perfekte WM-Song. Mit »Eine Liebe, die nie endet« wenden sich die Drei voller Inbrunst an das Spielgerät - die einzige ruhige Nummer, bei der natürlich auch die Streicher von der Reservebank geholt werden. Gut anhören - dank Eingängigkeit, viel Körpereinsatz und witziger Texte - lassen sich auch »Nix geht mehr«, »Budenzauber« und »Dem Fritz sein Wetter«. In »Come Sara?« beschäftigen sich die Sportfreunde mit den negativen Seiten des Fußballs bei unseren italienischen Freunden -ÊFaschismus und Korruption beim »Calzio«. »You have to win Zweikampf« ist eine runde Sache. Sollte Brasilien und nicht Deutschland die WM gewinnen -Êan mangelnder Unterstützung der Sportfreunde hat es nicht gelegen.

Bela B.
Normalerweise gibt es ihn im Dreierpack -Êzusammen mit Farin Urlaub und Rod sind sie die »Beste Band der Welt«, die Ärzte. Doch Bela B. kann's auch ohne seine beiden Doktoren -Êauf seinem ersten Solo-Album »Bingo«. Damit er auch zum Singen kommt, hat er als Band »Y Los Helmstedt« verpflichtet. Auch Charlotte Roche und Lee Hazlewood trugen ihren Teil dazu bei -Êund das Ergebnis kann sich hören lassen. Nicht nur schneller Schrummel-Rock, sondern auch ein wenig Melancholisches mit Streicher-Einlage. Auch Country-Einflüsse machen sich bemerkbar (»Der Vampir mit dem Colt«). Nicht nur für Ärzte-Fans ein Muss.ÊStefanie Hennigs

Artikel vom 02.06.2006