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Überlauf
Tapfer kämpfte er sich durch den Regen, die Meckerei über die Temperaturen und die Niederschlagsmengen hatte er schon lange aufgegeben. Fest umklammerte er seinen Schirm im heftigen Ringen mit den Windböen. Dass die Hosenbeine bis zu den Knien patschnass waren, was machte das schon. Durchweichte Schuhe, kein Problem. Doch als ihm der Regen fast waagerecht entgegenkam, entschloss er sich, wenigstens die Jacke zu schließen.
Geschickt - so dachte er zumindest - wollte er dafür ein Überbleibsel des Leinewebermarkts nutzen. In der Goldstraße hing noch immer eine Plane über der Straße, die für wenige Meter Schutz zu versprechen schien, um ohne Schirm mit beiden Händen den Reißverschluss zu schließen.
Nicht gesehen hatte er, dass die Plane aus zwei Teilen bestand. Just in dem Moment, in dem er darunter an seiner Jacke nestelte, teile ein Windstoß die Planen, und ein Sturzbach ergoss sich in seinen Nacken. Das war dann mehr ein Liter denn ein Tropfen, der sein ganz persönliches Fass in Sachen Witterung endgültig zum Überlaufen brachte. Hendrik Uffmann

Einer geht durch
die Stadt...
. . . und sieht an der Herforder Straße einen Mercedes vorbeifahren, aus dessen hinterem Fenster eine kleine Deutschland-Fahne ragt. Munter flattert das Schwarz-Rot-Goldene Tuch im Wind. Da scheint sich jemand schon jetzt sehr auf die Fußball-Weltmeisterschaft zu freuen, denkt sichEINER

Artikel vom 30.05.2006