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Schnell und laut: Es gab
richtig Energie auf die Ohren

Fünf Rockbands und ein Soloauftritt beim »Gosen Rockt!«-Festival


Gadderbaum (jm). »Gosen Rockt!« - und wie. Unter diesem Motto bewiesen fünf Schülerbands im Haus der Jugend Gosen ihr Können. An Zuschauern sollte es nicht mangeln: Schon früh wurde eine Einlasssperre verordnet, weil das Jugendzentrum bereits überfüllt war. Von Rock bis Pop-Punk war unter den kuriosen Eigenkompositionen alles dabei.
Los ging es jedoch mit einer spontan improvisierten Solo-Show-Einlage des »The Grains«- Sängers Lajos Wienkamp, der sowohl Coverversionen von »Coldplay« als auch eigene Kreationen auf seinen antiken E-Piano zum besten gab. Der erst 17-jährige Frontmann ist mit einer einfühlsamen und kräftigen Stimme gesegnet, mit der er ohne Zweifel jedem Blues- oder Soul-Sänger Konkurrenz machen kann.
»Ritalin« hingegen repräsentierten das genaue Gegenteil ihres namensgebenden Beruhigungsmittels: Schnellen, hektischen und lauten »Grunge« gab es von dem Quartet auf die Ohren. Eine leichte Ähnlichkeit mit »Nirvana« ist nicht zu leugnen, jedoch wird hier nicht billig kopiert, sondern weiterentwickelt. Exzessiv und energiegeladen ging es auch mit »Raced to the Ground« weiter, die ihren ersten phänomenalen Auftritt hinlegten. Gewaltige Schlagzeug-Gewitter und tiefgestimmte Gitarren prägen die Songs ihres Repertoires ebenso wie der energische Gesang.
Die Pop-Punk Mischung von »One Way Ticket« sorgte für gute Laune. Die melodischen Gitarrenriffs und der emotionale Gesang erinnern an »Taking Back Sunday« oder auch an »Blink 182«. Direkt weiter ging es mit »Noselip«. Kritische sowie ironische Lieder sind meist nur im Hip-Hop oder im Punk vorzufinden, »Noselip« hingegen kombinierten beides in fetzigen Metallsongs wie »Antilied« und »Bärenschwein«. Diese zauberten ein breites Lächeln in die Gesichter des Publikums.
Nachdem schon am Anfang ein kleiner Vorgeschmack gegeben wurde, konnten »The Grains« jetzt vollzählig die Zuschauer begeistern. Ein Sound, der so romantisch ist wie der von »Oasis«, so rockig wie von »Danko Jones« und so hitverdächtig wie die »Arctic Monkeys«. Somit ist bewiesen: »Gosen Rockt!« und zwar richtig.

Artikel vom 30.05.2006