Von Edgar Fels Bielefeld (WB). »Die Betriebe müssen ausbilden, ausbilden, ausbilden.« Der eindringliche Appell kommt von Bernd Wulfhorst von der Arbeitsagentur Bielefeld. Grund: Die Schere zwischen den offenen Stellen und den Bewerbern klafft immer weiter auseinander.
Diesen Montag wollen die Arbeitsagenturen in ganz Deutschland mit einem »Tag des Ausbildungsplatzes« erneut auf die mehr angespannte Situation auf dem Ausbildungsmarkt hinweisen. »Mittlerweile kommen auf eine freie Stelle vier Bewerber«, sagte Wulfhorst am Freitag dieser Zeitung. Vor einem Jahr noch habe das Verhältnis bei drei zu eins gelegen. »Die Zahl der Entlass-Schüler nimmt im Gegensatz zu anderen Regionen in Ostwestfalen-Lippe bis zum Jahr 2012/2013 immer weiter zu«, nannte Wulfhorst den Grund. OWL sei eine junge Region. Das biete einerseits Chancen, sei andererseits aber auch eine große Herausforderung, Jugendliche in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Derzeit gibt es etwa 14000 Ausbildungsplätze in Bielefeld/Gütersloh über alle drei Lehrjahre hinweg gerechnet. Die Tendenz ist Wulfhorst zufolge in den vergangenen Jahren leicht rückläufig gewesen. Doch so schlimm wie in diesem Jahr war die Situation noch nie. 3200 Bewerber stehen aktuell 800 offenen Stellen gegenüber. Auch wenn in den nächsten Wochen weitere Lehrstellen gemeldet werden, es wird wie im Vorjahr nicht reichen, alle Jugendlichen mit einem Job zu versorgen. Für sie werden als Alternative genannt: Einstiegsqualifizierung (bis zu 300 Plätze) und ein Jahr länger zur Schule gehen. Die Mitarbeiter der Arbeitsagentur werden Montag verstärkt die Werbetrommel rühren. Allein im Bezirk Bielefeld/Gütersloh wollen sie an diesem Tag den Kontakt zu etwa 600 Firmen suchen. Diese Zeitung beteiligt sich mit einer Telefonaktion an der Lehrstellensuche. Drei Experten beantworten von 12 bis 14 Uhr Fragen zum Thema. Die Initiatoren hoffen, dass sich vor allem Firmen melden. Die Rufnummern werden Montag bekannt gegeben.
Drucken