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Bankkaufmann spricht
für Zeugen Jehovas

Robert Herbut neuer Nachrichtenbeauftragter


Bielefeld (WB/mzh). Die Gemeinden der Zeugen Jehovas im Bielefelder Norden haben einen neuen »Beauftragten für Nachrichten«: Ansprechpartner ist jetzt der 38-jährige Bankkaufmann Robert Herbut; das Gemeindezentrum für die Zeugen Jehovas in Schildesche, Jöllenbeck und Theesen steht an der Bremer Straße 3.
Der verheiratete Herbut arbeitet bei der Volksbank Brackwede im Innendienst, ist seit 1985 getauftes Mitglied der Zeugen Jehovas und hat zehn Jahre lang in Mecklenburg-Vorpommern Gemeindearbeit verrichtet. Herbut begrüßt vor allem die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom 1. Februar, den Zeugen Jehovas den Status einer »Körperschaft des öffentlichen Rechts« einzuräumen. »Wir können uns jetzt, statt uns in vereinsrechtlichen Kleinigkeiten zu verlieren, auf theologische Arbeit konzentrieren. Auch die Beschaffung von Grundstücken ist deutlich einfacher geworden.«
Auf das Recht, Religionsunterricht in Schulen zu erteilen, Beamte zu ernennen, Kirchensteuern einzuziehen - alles Privilegien einer Körperschaft des öffentlichen Rechts - wollen die Zeugen Jehovas verzichten, erklärt Herbuts Kollege Matthias Kroll, ebenfalls Nachrichtenbeauftragter. »Wir befürworten die Trennung von Staat und Kirche und wollen, dass Kinder zu Hause von ihren Eltern religiös unterwiesen werden.«
Die Zeugen Jehovas, weltweit mehr als sechs Millionen Gläubige, entstanden in den 1870er Jahren in den USA; der Name existiert seit 1931. Das deutsche Zweigbüro, das sich um die Belange von etwa 164 000 Mitgliedern kümmert, liegt in Selters/Taunus. Bekannteste Schriften sind die Halbmonatspublikationen »Wachturm« und »Erwachet«; die eigene Bibelversion (»Neue-Welt-Übersetzung«) hat eine Auflage von gut 100 000 Millionen.
Die Zeugen Jehovas nehmen die Bibel wörtlich und leben in Erwartung der »Endzeit«. Bluttransfusionen lehnen sie ab, ebenso die Teilnahme an politischen Wahlen.

Artikel vom 30.05.2006