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Studieren und dabei Geld verdienen

Mit dem Dualen Studium haben junge Leute heute gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Bonn (WB/ef). Auf der Suche nach dem richtigen Berufseinstieg stellt sich für junge Leute oft die Frage: Studieren oder erst mal Praxiserfahrungen sammeln?

Immer mehr Schulabsol-venten entdecken das Duale Studium als goldenen Mittelweg, der Theorie und Praxis miteinander vereint. Die Unternehmen wählen den jungen Nachwuchs für die praktische Ausbildung mittels Aufnahmeprüfungen aus, schicken sie zum Studium und bezahlen ihnen ein Gehalt. Danach haben die Absolventen beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Elvira Loßin und Matthias Alsmann blicken erwartungsvoll auf das kommende Jahr. Da wollen die Studenten ihren ersten festen, unbefristeten Job haben. Sie sind sich ihrer guten Chancen sicher, weil sie neben dem Studium drei Jahre Berufs-erfahrung gesammelt haben werden. Bestandteil ihres Studienvertrags mit der Deutschen Telekom sind ein Bachelorstudiengang an der Fachhochschule in Leipzig und der betriebliche Praxiseinsatz im Konzern. Wenn sie alle Prüfungen absolviert haben, stechen zwei Trümpfe in ihrer Bewerbungs-mappe: ihr erster akademischer Grad, der Bachelor im Fach Telekommunikationsinformatik, und drei Jahre Praxiseinsatz.
Zusammen mit neun weiteren Kommilitonen gehören Loßin und Alsmann seit 2003 zum ersten Jahrgang dualer Bachelor-Studenten der Telekom. Sie alle arbeiten bundesweit verteilt im Konzern und erwerben nach gut drei Jahren Studium ihren Bachelor of Engineering.
Den Vorteil des Dualen Studiums gegenüber der klassischen Hochschulausbildung beschreibt Elvira Loßin: »Wir haben Projektarbeit gelernt. Wir wissen, wie wir uns als Mitarbeiter für den Erfolg einer Sache einbringen müssen. Außerdem können wir auch Projekte eigenständig steuern.«
Der Preis für diese Form der Ausbildung: Wenn ihre Arbeitskollegen Feierabend haben, erfordert der straffe Studienplan für sie noch einmal vollen Einsatz. Wenn keine Lehrveranstaltungen angesetzt sind, steht eigenständiges Lernen und Arbeiten auf dem Programm. »Wir haben quasi eine 50- bis 60-Stunden-Woche«, sagt Alsmann. Dennoch gibt es nur 30 Tage Jahresurlaub wie für die Arbeitskollegen anstatt langer Semesterferien. Aber die Mühen lohnen sich. Trotz Studiums sind sie in die Praxis ihrer Betriebe voll integriert und lernen, was viele Hochschulstudenten in vielen Praktika so intensiv nicht erfahren können.

Artikel vom 27.05.2006