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Porsche-Fahrer hat sich
mit Urteil »arrangiert«

18 Monate Haft: Berufung zurückgezogen


Bielefeld (uko). Das Strafverfahren um den schrecklichen Porsche-Unfall auf der Jöllenbecker Straße ist rechtskräftig. Der 27-jährige Todesfahrer Heiko F. aus Minden, der zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, hat seine Berufungen gegen das Urteil des Amtsgerichts Bielefeld zurückgezogen.
Stark alkoholisiert hatte Heiko F., der schon seit Jahren keine Fahrerlaubnis mehr besitzt, seinen Porsche am frühen Morgen des 30. Oktober 2004 nach einem Besuch der Diskothek »Elephant« auf der Jöllenbecker Straße stadteinwärts gesteuert. Dort stieß er frontal mit dem 19-jährigen Bielefelder Oktay K. zusammen, der die Straße überqueren wollte. Der junge Mann wurde durch die Kollision schwer verletzt. Er starb im Januar 2005 an den Verletzungsfolgen.
Heiko F. indes hatte in jener Nacht Fahrerflucht begangen, hatte sich Tage später mit seinem Rechtsanwalt der Polizei gestellt. Erst am fünften Verhandlungstag hatte der Mindener ein Geständnis abgelegt und überhaupt erklärt, daß er am Steuer des Porsche Boxter gesessen habe. Das Schöffengericht unter Vorsitz von Amtsrichterin Astrid Salewski hatte F. daraufhin zu 18 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Gegen dieses Urteil hatten beide Rechtsanwälte des Angeklagten - die Verteidiger Mario Prigge aus Bad Oeynhausen und Uwe Maeffert aus Hamburg - unabhängig voneinander Rechtsmittel eingelegt.
Beide Juristen erklärten am Mittwoch gegenüber dem WESTFALEN-BLATT, Heiko F. ziehe die Berufung zurück. Der Mindener habe sich »mit dem Urteil arrangiert«, wolle die Strafe im offenen Vollzug absitzen.

Artikel vom 25.05.2006