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Gruppe e: Ghana

Essien macht die Sache rund

Ghana war immer ein Land der Tore und Talente. Doch erst der »Generation danach« gelang es jetzt, sich für eine WM-Endrunde zu qualifizieren.


Die große Lichtgestalt heißt immer noch Abedi Pele. Der Mittelfeldmagier führte 1993 Olympique Marseille bis auf den europäischen Thron. Nur sein spätes Gastspiel bei 1860 München war nicht der Rede wert.
Doch eine WM-Endrunde blieb dem großen Ballmeister stets versagt. Ghana, vierfacher Afrika-Champion, scheiterte mit penetranter Regelmäßigkeit. Erst Peles Erben um den teuersten afrikanischen Spieler aller Zeiten, Michael Essien (Chelsea London), gelang jetzt der historische Triumph.
Der 23 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler ist die zentrale Figur im Spiel der Ghanaer. Vor einem Jahr wechselte er für 38 Millionen Euro von Olympique Lyon zu Chelsea London. Stephen Appiah (Fenerbahce Istanbul) im Sturm und der mehrfach reaktivierte Ex-Bayer Sammy Kuffour (AS Rom) in der Abwehr sind weitere Korsettstangen des sehr jungen Teams.
Als die WM-Qualifikation begann, galten die »Black Stars« als Außenseiter neben dem künftigen WM-Gastgeber Südafrika. Gleich im ersten Spiel gab es eine Niederlage gegen Burkina Faso - alles andere als ein afrikanischer Fußballriese.
Und schon schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen: Ghana früher oder später aus dem WM-Rennen und ein Nationaltrainer mal wieder gefeuert. Doch es kam anders. Ganz anders. Sensationell setzte sich das Team von Ratomir Dujkovic zwei Mal im direkten Vergleich mit den Kap-Kickern durch - schon war das Ticket nach Deutschland gebucht.
Fehlen wird Bielefelds Torjäger Isaac Boakye. Der 24-Jährige hatte mühsam einen Streit mit seinem Nationaltrainer ausgeräumt, ehe er sich in einem Testspiel am Meniskus verletzte.tip

Artikel vom 02.06.2006