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Arzneimittel werden
schon bald billiger

Generika-Hersteller läuten Preiskampf ein


Holzkirchen/Ismaning (dpa). Mit der Ankündigung teils drastischer Preissenkungen haben mehrere Hersteller so genannter Nachahmerpräparate im hart umkämpften deutschen Generika-Markt einen Preiskampf eingeläutet. Neben den zum Schweizer Pharmakonzern Novartis gehörenden Generika-Herstellern Sandoz und Hexal, die in der Branche in Deutschland führend sind, will auch Wettbewerber Ratiopharm die Preise deutlich senken.
Nach dem seit 1. Mai gültigen Arzneimittel-Spargesetz entfällt Mitte des Jahres für viele Patienten, die sich besonders preisgünstige Medikamente verordnen lassen, teils die Zuzahlungspflicht. Sandoz kündigte vor diesem Hintergrund an, bei 270 Präparaten die Preise auf das niedrigste Niveau der gesamten Generikabranche abzusenken. Bei Hexal sollen die Preisanpassungen das gesamte Produktprogramm betreffen. »Wir werden die Preise im Schnitt um 22 Prozent senken«, sagte Hexal-Gründer Thomas Strüngmann der »Süddeutschen Zeitung«.
Auch Ratiopharm (Ulm) stellte »umfassende Preissenkungen, die über die festbetragsgeregelten Bereiche hinausgehen« zum 15. Juni in Aussicht. Die börsennotierte Stada aus Bad Vilbel will ebenfalls Preissenkungen prüfen.
Nach Einschätzung von Branchenkennern nutzen die Unternehmen Spielräume, die sich aus dem Verbot so genannter Naturalrabatte ergäben. Damit wurde den Herstellern untersagt, kostenlose Proben an Ärzte oder Apotheker abzugeben. Die aggressive Preispolitik werde die Konsolidierung in Deutschland beschleunigen, da kleine Generika-Hersteller kaum mithalten könnten.

Artikel vom 25.05.2006