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Mit Hunden und Blasrohr auf Bärenjagd

Zwei Versicherungen wollen vom Tier verursachte Schäden übernehmen


München (dpa). Bei der Suche nach dem Braunbären erwägt das bayerischen Umweltministerium, auch Hunde einzusetzen. Anschließend könnte der Bär möglicherweise mit einer Narkosespritze aus einem Blasrohr betäubt und dann gefangen werden. Ein entsprechendes Vorgehen hat der Blasrohr-Experte und Direktor des Münchner Tierparks Hellabrunn, Henning Wiesner, angeboten. Der Bär selbst blieb unterdessen verschwunden.
Vermutlich sei das Tier wieder in Tirol, hieß es. Dort blieb in der Nacht zum Mittwoch jedoch ein erneuter Versuch ohne Erfolg, das zottelige Tier im Loisachtal nahe Ehrwald mit einer Röhrenfalle einzufangen. Der erste wilde Braunbär seit 170 Jahren in Deutschland war aus Tirol eingewandert und hatte im Raum Garmisch-Partenkirchen ein Dutzend Schafe gerissen.
Ein weiterer Fangversuch in Tirol war für die Nacht zum Donnerstag angesetzt. Susanne Grof von der Umweltorganisation WWF Österreich betonte aber, dass der Bär bisher auch in Tirol noch nicht wieder gesichtet worden sei. Zum Einfangen habe man Spezialgewehre zur Betäubung angefordert. An den Fangversuchen sind deutsche und österreichische Bären-Experten der Umweltorganisation WWF beteiligt.
Ein britischer Versicherungsunternehmer will den Braunbären in Bayern retten und Schäden durch das Tier in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro bezahlen. »Wir wollen verhindern, dass der Bär abgeschossen wird«, sagte Simon Burgess, Geschäftsführer von British Insurance. Die Versicherung würde jeden entschädigen, bei dem der Bär Schaden anrichte.
Auch die Gothaer Versicherung kündigte an, Schäden zu übernehmen, die der Braunbär bei Wild- und Nutztieren anrichte.

Artikel vom 25.05.2006